Baumschleppnetz
,
Trawl oder Kurre, engl. trawl oder beamtrawl, ein Fischereigerät, das auf den reichhaltigen Fischgründen der Nordsee eine sehr ausgedehnte Anwendung findet (s. Tafel: Netzfischerei I, [* 1] Fig. 3). Es ist eine Art Schleppnetz und nur zum Fange der auf dem Meeresboden lebenden Fische, [* 3] namentlich der Schellfische, Schollen und Seezungen, zu verwenden. Es besteht aus einem trichterförmigen, am hintern Ende oft mit Einkehlungen versehenen Netzsack von 15 bis 30 m Länge und 8 bis 16 m Weite.
Die vordere Öffnung desselben wird durch einen langen und dicken hölzernen
Balken, den
Baum, aufgesperrt;
dieser trägt den obern Rand der Netzöffnung und ruht auf schlittenkufenartigen Eisenstücken, den sog.
Klauen, die auf dem Meeresboden hinschleifen und den
Baum frei über den
Grund halten. Der untere
Teil des
Netzes ist kürzer
als der obere und vorn an einem dicken
Tau, dem Fußtau oder Grundtau, befestigt. Der Fang mit dem Baumschleppnetz
findet
in der
Weise statt, daß das auf dem
Boden hinschleppende Grundtau die Fische aufscheucht: diese suchen nach vorn und oben
zu entfliehen, stoßen aber dabei an den obern, am
Baum befestigten Netzteil, der über das Grundtau weit vorragt, und können
nun nicht mehr entrinnen. Im ganzen betreiben jetzt in England 3000 Segelfahrzeuge (sog.
smacks, s.
Tafel:
Netzfischerei II,
[* 1]
Fig. 1) und
Dampfer die Trawlfischerei in der Nordsee, in
Deutschland
[* 4] ungefähr 300
Ewer und
Kutter von der Unterelbe und einige 20
Dampfer von Geestemünde und
Hamburg-Altona
[* 5] aus. Die Fischerei
[* 6] mit dem Baumschleppnetz
ist außerordentlich
ertragreich, doch richtet es in der Nähe der
Küsten durch Zerstörung des Pflanzenwuchses, namentlich
aber durch die Vernichtung zahlreicher junger Fische Schaden an.