Baumgarten
(Arboretum), s. Dendrologie.
2 Seiten, 2'177 Wörter, 15'817 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(Arboretum), s. Dendrologie.
1) Konrad, nach der schweizer. Sage ein Landmann zu Altzellen im Kanton Unterwalden, welcher 1306 den österreichischen Amtmann Wolfenschieß auf Roßberg erschlug, weil dieser seine Frau zu entehren versucht hatte. Das Gedächtnis der That erhält eine Kapelle bei Altzellen.
2) Siegmund Jakob, einflußreicher Theolog des vorigen Jahrhunderts, geb. zu Wolmirstedt, studierte seit 1724 in Halle, ward 1734 ordentlicher Professor daselbst. Er starb 1757. Als Schüler und Anhänger Wolfs wandte er dessen demonstrative Methode mit Vorsicht auf die Dogmatik (»Evangelische Glaubenslehre«, Halle 1759-1760, 3 Bde.) an. Um die deutsche Litteratur verdient machte er sich durch seine Übersetzung der von englischen Gelehrten bearbeiteten »Allgemeinen Weltgeschichte« (Halle 1744-59, 18 Bde.; fortgesetzt von Semler). Er schrieb noch: »Auszug der Kirchengeschichte« (Halle 1743-63, 3 Bde.);
»Geschichte der Religionsparteien« (das. 1755);
»Nachrichten von merkwürdigen Büchern« (das. 1752-57, 12 Bde.).
Seine Biographie schrieb Semler (Halle 1758).
3) Alexander Gottlieb, philosoph. Schriftsteller, Bruder des vorigen, geb. zu Berlin, studierte in Halle Theologie und Philosophie und wurde 1740 Professor der Philosophie zu Frankfurt a. O., wo er starb. Baumgarten ist einer der tüchtigsten Schüler Wolfs, ein scharfsinniger und klarer Denker, welcher den Wolfianismus auf den Kulminationspunkt seiner innern Ausbildung führte und nach außen die schon hier und da bedrohten Grenzen tapfer verteidigte. Am bekanntesten ist jedoch Baumgarten durch die Begründung der Ästhetik als einer selbständigen philosophischen Disziplin, die in der Einteilung der philosophischen Wissenschaften dicht neben der Logik zu stehen kommen sollte, geworden (s. Ästhetik). Seine Idee einer Wissenschaft des Schönen stellte er zuerst in der Schrift »De nonnullis ad poema pertinentibus« (Halle 1735) auf. Aus seinen Diktaten entstanden Meiers »Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften« (Halle 1748-50, 3 Bde.),
worauf Baumgarten selbst seine »Aesthetica« (Frankf. 1750-1758, 2 Bde.; 2. Aufl. 1759) erscheinen ließ, an deren Vollendung ihn jedoch der Tod verhinderte. Unter seinen Schriften über andre Teile der Philosophie sind noch hervorzuheben: »Metaphysica« (Halle 1739, 7. Aufl. 1779; hrsg. von Eberhard, 1783);
»Philosophia generalis« (hrsg. von Förster, das. 1770);
»Ethica philosophica« (das. 1740);
»Annotationes in logicam« (das. 1761);
»Jus naturae« (das. 1765).
Vgl. F. G. Meier, Baumgartens Leben und Schriften (Halle 1763);
Joh. Schmidt, Leibniz und Baumgarten (das. 1874)
4) Michael, protest. Theolog, geb. zu Haseldorf in der holsteinischen Elbmarsch, studierte seit 1832 aus der Universität zu Kiel, habilitierte sich 1839 als Privatdozent daselbst, wurde 1846 Pastor zu Schleswig, 1850 ordentlicher Professor der Theologie in Rostock. Streng bibelgläubig, aber feind allem hierarchischen Wesen, geriet Baumgarten bald mit dem Oberkirchenrat in Zwiespalt. Als er auf einer Pfarrkonferenz zu Parchim gegen Einführung zeremonial-gesetzlicher Grundsätze in die Sonntagsfeier eiferte und arglos eine Prüfungsfrage stellte, ob sich eine Revolution aus der Heiligen Schrift rechtfertigen lasse, ward er aus der theologischen Prüfungskommission entlassen und unter Nichtachtung des für solche Fälle vorgeschriebenen Verfahrens seiner Professur enthoben. Die in Bezug hierauf von ihm herausgegebenen Schriften: »Eine kirchliche Krisis in Mecklenburg« (Braunschw. 1858),
»Der kirchliche Notstand in Mecklenburg« (Leipz. 1861),
»An die Freunde aus dem Gefängnis« (Berl. 1862) etc. zogen ihm wegen Preßvergehen zweimalige Verurteilung zu Haft und Geldbuße zu. In Rostock lebend, wirkt Baumgarten unermüdlich durch Schriften und öffentliche Vorträge für eine Neugestaltung der deutschen evangelischen Kirche und war bis 1877 im Protestantenverein Hauptvertreter der bibelgläubigen Richtung.
Vgl. seine Schriften: »Der Protestantenverein, ein Panier im Deutschen Reich« (Berl. 1871);
»Eine Krisis innerhalb des Deutschen Protestantenvereins« (Rostock 1876).
Von Baumgartens größern Werken sind zu nennen: »Theologischer Kommentar zum Alten Testament« (Kiel 1843-44, Bd. 1);
»Apostelgeschichte, oder Entwickelungsgang der Kirche
von Jerusalem bis Rom« (2. Aufl., Braunschw. 1859, 2 Bde.);
»Die Nachtgesichte Sacharias« (neue Ausg., das. 1858);
»Die Geschichte Jesu« (das. 1859);
»Schleiermacher als Theolog« (Berl. 1862);
»Zwölf kirchengeschichtliche Vorträge zur Beleuchtung der kirchlichen Gegenwart« (Brem. 1869);
»Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen« (Rostock 1873);
»Lutherus redivivus, oder die kirchliche Reaktion« (Frankf. 1878);
»Doktor Martin Luther. Volksbuch« (Rostock 1883)
5) Hermann, deutscher Geschichtschreiber, geb. in dem braunschweigischen Dorf Lesse, studierte seit 1842 zu Jena, Halle, Leipzig, Bonn und Göttingen Geschichte und Philologie, ward 1848 Lehrer am Gymnasium zu Braunschweig, 1850 Redakteur der »Reichszeitung« daselbst, ging 1852 nach Heidelberg, wo er in naher Verbindung mit Gervinus und Häusser seine historischen Studien fortsetzte, dann nach München, wo er mit v. Sybel, Bluntschli und Brater verbunden und an der Gründung der »Süddeutschen Zeitung« beteiligt war, und beschäftigte sich dann in Berlin mit archivarischen Arbeiten. 1861 wurde er als Professor der Geschichte und Litteratur an das Polytechnikum nach Karlsruhe, Ostern 1872 aber in gleicher Eigenschaft an die neueröffnete Universität Straßburg berufen. Er schrieb: »Gervinus und seine politischen Überzeugungen« (Leipz. 1853);
»Zur Verständigung zwischen Süd und Nord« (Nördling. 1859);
»Partei oder Vaterland?« (Frankf. 1866);
»Der deutsche Liberalismus. Eine Selbstkritik« (Berl. 1867);
»Wie wir wieder ein Volk geworden sind« (Leipz. 1870);
»Geschichte Spaniens zur Zeit der französischen Revolution« (Berl. 1861);
»Die religiöse Entwickelung Spaniens« (Straßb. 1875);
»Jakob Sturm« (das. 1876);
»Über Sleidans Leben und Briefwechsel« (das. 1878);
»Vor der Bartholomäusnacht« (das. 1882);
»Treitschkes deutsche Geschichte« (das. 1883).
Seine Hauptwerke sind die »Geschichte Spaniens vom Ausbruch der französischen Revolution bis auf unsre Tage« (Leipz. 1865-71, 3 Bde.) und »Geschichte Karls V.« (Stuttg. 1885, Bd. 1).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober-Hasle, Gem. Meiringen).
1704 m. Alpweide mit 10 Sennhütten, im obern Genthal;
am O.-Abhang des Balmeregghorns und der Erzegg.
Ueber den Hütten von Schwarzenthal am Genthalwasser. 10 km nö. Meiringen.
Eisenerzgruben, schon im Mittelalter ausgebeutet;
heute aufgegeben.
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen, Gem. Graben).
464 m. Weiler, an der Strasse Herzogenbuchsee-Niederberken;
3,5 km n. Herzogenbuchsee und 2 km nw. der Station Büzberg der Linie Bern-Olten. 9 Häuser, 55 reform. Ew. Landwirtschaft, Käserei.
(Kt. Solothurn. Amtei Dorneck-Thierstein, Gem. Gempen).
600 m. Bauernhof auf der Höhe über Schloss Dorneck und 2 km ö. des Dorfes Dorneck, von schönen Waldungen umgeben.
Aussichtspunkt. Noch bis kurz vor der helvetischen Revolution stand hier der grosse Birnbaum, an dessen Aeste die Eidgenossen vor der Schlacht von Dorneck ihre Rucksäcke hingen. An Stelle dieses Baumes liess 1797 der Landvogt Anton Gerber einen Denkstein mit folgender Inschrift errichten: In locum piri, pia memoria venerabilis, cuius ramis Helvetii sociis in proelio Dornacensi periclitantibus accurentes, sarcinas suas imposuerunt, Jac.
Jos. Ant. Gerber loci praefectus h. m. p. MDCCXCVII.
^[Latein: An die Stelle des Birnbaumes, ein treues und ehrwürdiges Mahnmal, an dessen Zweige die Schweizer ihre Rucksäcke hingen, als sie den Verbündeten zu Hilfe eilten, die in der Schlacht von Dornach bedroht waren, setzte der Landvogt Jac.
Jos. Ant. Gerber dieses Denkmal im Jahr 1797.]
(Ober u. Unter) (Kt. Glarus, Gem. Linthal).
1650 m. Alpweide, am W.-Abhang des Nüschenstockes (2895 m) und des kleinen Ruchi (2831 m), 5 km s. Linthal, am Weg über den Kistenpass (2727 m).
Prachtvolle Ansicht der Tödi-Gruppe.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen, Gem. Graben).
Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
(Kt. Luzern, Amt und Gem. Entlebuch). 790-730 m. 5 zerstreute Häuser; 3 km n. der Station Entlebuch der Linie Bern-Luzern. 28 kathol. Ew. Pfarrei Entlebuch. Landwirtschaft.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Waldkirch).
620 m. 5 Häuser;
3,4 km nw. der Station St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach. 28 kathol. Ew. Pfarrei Waldkirch.
(Kt. Solothurn, Bez. Thierstein, Gem. Himmelried).
556 m. 4 Häuser;
3 km s. der Station Grellingen der Linie Delsberg-Basel. 38 kathol. Ew. Pfarrei Himmelried.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Alexander Gottlieb, Philosoph, Bruder von Siegmund Jakob Baumgarten, geb. zu Berlin, studierte zu Halle und wurde, nachdem er eine Zeit lang an der dortigen Universität gelehrt, 1740 ord. Professor der Philosophie zu Frankfurt a. O., wo er starb. Er ist der Begründer der Ästhetik (s. d.). Die Idee einer solchen Wissenschaft stellte er zuerst auf in der Schrift «De nonnullis ad poema pertinentibus» (Halle 1735). Aus seinen Diktaten entstanden G. F. Meiers «Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften» (3 Bde., Halle 1754-59),
worauf er selbst seine «Aesthetica acroamatica» (2 Bde., Frankf. a. O. 1750-58) erscheinen ließ, deren Vollendung aber sein Tod verhinderte. Übrigens hatte er fast überall bei Aufstellung seiner Regeln bloß die sog. redenden Künste vor Augen. Sein Werk «Metaphysica» (Halle 1739; 7. Aufl. 1779; deutsch von G.F. Meier, 1783) ist noch jetzt ein gutes Buch für das Studium der Metaphysik der Wolfschen Schule. -
Vgl. G. F. Meier, Leben B.s (Halle 1763);
Schmidt, Leibniz und Baumgarten (ebd. 1875).
Herm., Historiker, geb. in Lesse im Braunschweigischen, studierte 1842-48 in Jena, Halle, Leipzig, Bonn und Göttingen Philologie und Geschichte, redigierte seit 1848 einige Jahre die «Deutsche Reichszeitung» in Braunschweig, hielt sich dann histor. Studien halber in Heidelberg, München und Berlin auf und wurde 1861 Professor der Geschichte und Litteratur am Polytechnikum in Karlsruhe, 1872 an der Universität zu Straßburg; 1889 legte er seine Professur nieder, um sich ganz der Vollendung seines Hauptwerks: «Geschichte Karls V.» (Bd. 1-3, Stuttg. 1885-92),
zu widmen. Er starb in Straßburg. Von seinen histor. Arbeiten sind außerdem zu erwähnen: «Geschichte Spaniens zur Zeit der Französischen Revolution» (Berl. 1861),
«Geschichte Spaniens vom Ausbruch der Französischen Revolution bis auf unsere Tage» (3 Bde., Lpz. 1865-71),
«Über Sleidans Leben und Briefwechsel» (Straßb. 1878),
«Vor der Bartholomäusnacht» (ebd. 1882),
«Karl V. und die deutsche Reformation» (Halle 1889). Ferner veröffentlichte er: «Gervinus und seine polit. Überzeugungen» (anonym, Lpz. 1853),
«Zur Verständigung zwischen Süd und Nord» (Nördl. 1859),
«Partei oder Vaterland?» (Frankf. 1866),
«Der deutsche Liberalismus. Eine Selbstkritik» (Berl. 1867),
«Wie wir wieder ein Volk geworden sind» (Lpz. 1870),
«H. von Treitschkes deutsche Geschichte» (Straßb. 1883). Seine «Histor. und polit. Reden und Aufsätze» wurden mit einer biogr. Einleitung von Marcks herausgegeben (ebd. 1894).
Michael, prot. Theolog, geb. zu Haseldorf in Holstein, studierte seit 1832 in Kiel, habilitierte sich daselbst 1839, wurde 1846 Pastor zu Schleswig, 1850 ord. Professor in Rostock. Obwohl selbst auf dem Boden des positiven Luthertums stehend, geriet Baumgarten, allem hierarchischen Wesen feind, doch bald in Zwiespalt mit dem mecklenb. Oberkirchenrat und wurde 1856 aus der theol. Prüfungskommission entlassen, 1858 seiner Professur enthoben. Die auf diesen Konflikt bezüglichen Schriften: «Eine kirchliche Krisis in Mecklenburg» (Braunschw. 1858),
«Der kirchliche Notstand in Mecklenburg» (Lpz. 1861),
«An die Freunde aus dem Gefängnis» (Berl. 1862), trugen ihm zweimalige Verurteilungen zu Gefängnis- und Geldstrafe wegen Preßvergehen ein. Seitdem wirkte er durch Schriften und Vorträge für eine Neugestaltung der evang. Kirche. Baumgarten nahm trotz seines Festhaltens am luth. Bekenntnis 1865 an der Gründung des Deutschen Protestantenvereins teil, aus dem er 1877 austrat.
Vgl. B.s Schriften: «Der Deutsche Protestantenverein, ein heil. Panier im neuen Deutschen Reich» (Berl. 1871) und «Eine Krisis innerhalb des Deutschen Protestantenvereins» (Rost. 1876).
Baumgarten wurde 1874, 1877 und 1878 in den Reichstag gewählt, wo er der
Fortschrittspartei, später der Gruppe Löwe angehörte. Er starb in Rostock. Von seinen Schriften sind noch zu nennen: «Theol. Kommentar zum Alten Testament» (Bd. 1, Kiel 1843‒44),
«Apostelgeschichte oder Entwicklungsgang der Kirche von Jerusalem bis Rom» (2 Bde., 2. Aufl., Braunschw. 1859),
«Nachtgesichte Sacharjas» (neue Ausg., ebd. 1858),
«Die Geschichte Jesu» (ebd. 1859),
«Zwölf kirchengeschichtliche Vorträge zur Beleuchtung der kirchlichen Gegenwart» (Brem. 1869),
«Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen» (Rost. 1874),
«Lutherus redivivus oder die kirchliche Reaktion» (Frankf. a. M. 1878),
«Doktor Martin Luther, ein Volksbuch» (Rost. 1883),
«Der dunkle Fleck in der Lutherfeier zu Rostock» (1883),
«Das Lutherfest und die mecklenb.-schwerin. Landeskirche» (Rost. 1883). –
Vgl. Studt, Michael Baumgarten (2 Bde., Kiel 1891);
Werckshagen, Michael Baumgarten (Berl. 1894).
Siegmund Jak., prot. Theolog, Bruder von Alex. Gottlieb Baumgarten, geb. zu Wolmirstedt, studierte in Halle, wo er sich 1728 habilitierte, 1730 außerord., 1743 ord. Professor wurde und starb. In der Schule des Pietismus gebildet, aber zugleich von der Wolfschen Philosophie (s. Wolf) beeinflußt, ist Baumgarten, obgleich selbst noch auf dem Boden der orthodoxen Kirchenlehre stehend, wie seine «Evangelische Glaubenslehre» (3 Bde., Halle 1759 fg.) bezeugt, und der Philosophie nur formale Anwendung zugestehend, der Vorläufer des Rationalismus (s. d.). Er schrieb «Auszug der Kirchengeschichte» (4 Bde., Halle 1743‒62),
«Primae lineae breviarii antiquitatum christianarum» (ebd. 1747) und «Geschichte der Religionsparteien» (ebd. 1760). Außerdem veröffentlichte er «Nachrichten von einer hallischen Bibliothek» (8 Bde., ebd. 1748‒51) und «Nachricht von merkwürdigen Büchern» (12 Bde., ebd. 1752‒57) u. a. Auch leitete er die deutsche Bearbeitung der engl. «Allgemeinen Welthistorie». Biographie B.s von Semler (Halle 1758).
Ludw. Friedr. Otto, prot. Theolog, geb. zu Merseburg, studierte seit 1805 zu Leipzig, habilitierte sich daselbst 1809 an der philos. Fakultät, wurde 1810 Baccalaureus der Theologie und Universitätsprediger, 1812 außerord. Professor in Jena, wo er, seit 1817 ord. Professor, starb. Ein Anhänger Schleiermachers, kämpfte Baumgarten gegen den vulgären Rationalismus in zahlreichen Schriften, aber auch gegen Klaus Harms (s. d.) in den «Theses theologicae ⅩⅭⅤ contra superstitionem et profanitatem» (Jena 1819). Außerdem sind hervorzuheben: «Lehrbuch der Dogmengeschichte» (2 Tle., ebd. 1831‒32),
«Kompendium der Dogmengeschichte» (hg. von Hase, 2 Bde., Lpz. 1840‒46),
«Einleitung in das Studium der Dogmatik» (ebd. 1820),
«Lehrbuch der christl. Sittenlehre» (ebd. 1827),
«Grundzüge der biblischen Theologie» (Jena 1828),
«Grundriß der evang.-kirchlichen Dogmatik» (ebd. 1830),
«Über Schleiermacher, seine Denkart und sein Verdienst» (ebd. 1834). Eine Sammlung seiner kleinern Schriften enthalten die «Opuscula theologica» (ebd. 1836); seine «Exegetischen Schriften zum Neuen Testament» (3 Bde., ebd. 1842‒48) wurden aus seinem Nachlaß herausgegeben.