Alexander, Lustspieldichter, geb. 1814 zu
Wien,
[* 2] war seit 1856 Archivsoffizial des österreichischen
Reichsrats
und starb in
Graz.
[* 3] Als Dichter hatte er sich zuerst durch
Lieder und
Romanzen in niederösterreichischer
Mundart bekannt gemacht. Dann lieferte er eine Anzahl
Lustspiele (zum Teil gesammelt in »Beiträge für das deutsche
Theater«,
[* 4] Wien 1849),
welche sich durch glücklich erfundene
Situationen auszeichneten (z. B. »Die beiden
Ärzte«, »Unnötige
Intrigen«, »Liebschaftsbriefe«, »Er
darf nicht fort« etc.),
und gab auch
»Singspiele aus den österreichischen
Bergen«
[* 5] (das. 1850) heraus,
darunter die beliebten
Stücke: »Das
Versprechen hinterm
Herd« u. »Der
Freiherr als Wildschütz«, worin die
Berliner
[* 6]
Überbildung
der österreichischen Gutmütigkeit entgegengesetzt wird. Spätere Veröffentlichungen von ihm sind: »Ehrenbuschn
für d'österreicher
Armee in
Italien«
[* 7] (2. Aufl.,
Wien 1854) und »Aus der
Heimat. Gedichte in der österreichischen
Volksmundart« (Berl. 1857).
(Berichte über diese Reisen in den »Mitteilungen der K. K. geographischen Gesellschaft«, 1884 und 1890),
ging er 1890 im Auftrage
der Deutschostafrikanischen Gesellschaft nach Ostafrika zur Erforschung Usambaras und seiner Nebenländer. Als Frucht dieser
Reise veröffentlichte er »Usambara und seine Nachbargebiete« (Berl. 1891). Gegenwärtig unternimmt Baumann eine
dritte Forschungsreise nach Ostafrika.
Alexander, Dichter, geb. zu Wien, trat in den Staatsdienst, ward 1856 Archivoffizial des Reichsrats
und starb zu Graz. Er gab heraus: «Beiträge für das deutsche Theater» (Wien 1849),
darunter das andauernd beliebte «Versprechen hinterm Herd»
und die Sammlungen niederösterr. Dialektgedichte: «Ehrenbuschn für d'österreicher Armee in Italien» (2. Aufl., ebd. 1854),
«Gebirgsbleameln» (8 Hefte),
«Aus der Heimat. Lieder und Gedichte in der österr. Mundart» (Berl. 1857), teilweise von ihm
selbst komponiert.
Oskar, Forschungsreisender, geb. in Wien, besuchte Realschule und Gymnasium daselbst, hörte geographische
und naturhistor. Kollegien an der Universität und studierte Terrainaufnahme am Militärisch-Geographischen Institut. Er bereiste 1883 Montenegro
und erforschte die Durmitorgruppe. Als Geograph der österreichischen Kongo-Expedition trat er 1885 seine erste Reise nach
Afrika
[* 15] an, wo er die ersten genauern Aufnahmen des untern und obern Kongo ausführte.
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An den Stanley-Fällen mußte er krankheitshalber umkehren; auf der Heimreise besuchte er die Insel Fernando Po. 1888 ging
er mit HansMeyer nach Ostafrika, erforschte Usambara, wobei er in die Hände des Araberführers Buschiri geriet, in Ketten gelegt
und erst gegen Lösegeld befreit wurde. 1889 begab er sich abermals nach Montenegro zum Zwecke der kartogr.
Aufnahme des centralen Gebirgsstockes. Im Januar 1890 vollendete er im Auftrage der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft die
Erforschung Usambaras und bereiste dann das Paregebirge bis zum Kilima-Ndscharo und Norduseguha; auch machte er Vorstudien
zu der projektierten Eisenbahn Tanga-Korogwe. Im Dez. 1890 nach Europa
[* 17] zurückgekehrt, begab er sich 1891 wieder
nach Ostafrika als Leiter einer der von der deutschen Antisklavereilotterie veranstalteten Expeditionen. Am ging
er von Tanga aus durch Pare und die Massaisteppe zum Victoria-Njansa, erforschte die östl. Uferländer des Sees,
zog dann nach Ruanda, darauf durch Urundi zum Tanganika, wobei er die Quelle
[* 18] des Kagera erreichte, und kehrte
über Tabora zur Küste zurück, worauf er sich nach Europa einschiffte. Er veröffentlichte: «Fernando Po und die
Bube» (Wien 1888),