Baugerüste
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s. Gerüste.
Baugerüste
6 Wörter, 52 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Baugerüste,
s. Gerüste.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Baugerüste,
s. Gerüste. ^[= oder Zetergeschrei, Mordgeschrei, in deutscher Vorzeit der Ruf zu den Waffen, wie er in dringenden ...]
(Baugerüste), behufs Errichtung neuer oder Reparatur alter Gebäude aufgeschlagene interimistische Bauwerke von Holz, [* 4] welche zur Unterstützung der in verschiedener Höhe Arbeitenden sowie zum Heben und Weiterschaffen von Baumaterialien dienen. Die Stärke [* 5] der Gerüste für Hochbauten richtet sich nach der Größe und dem Gewicht der ¶
hinaufzuschaffenden Bausteine, ihre Breite [* 7] nach der Anzahl der Arbeiter, welche wieder abhängig von der Stärke der aufzuführenden Wände ist. Je nachdem die Gerüste solche für Maurer, Tüncher, Schieferdecker sind, erhalten sie verschiedene Konstruktion. Die Breite derselben bewegt sich zwischen ¾ und 2½ m. Bockgerüste von 2½-3 m Höhe, welche besonders im Innern der Gebäude angewendet werden, bestehen aus Rüstböcken, die mit Brettern belegt sind. Bei größern Höhen werden in Entfernungen von 2,5-3 m unbearbeitete Baumstämme von entsprechender Stärke in die Erde gegraben und gut verkeilt. An diese werden in den Höhen der einzelnen Stockwerke mittels angenagelter Knaggen und Klammern [* 8] oder minder sicher mit Strängen und Würgknüppeln die Streichstangen oder Streckhölzer befestigt, welche parallel zur aufzuführenden Mauer laufen.
Auf diesen liegen die vordern Enden der Schußriegel (Schoßriegel) oder Netzriegel, deren hintere Enden auf Mauerabsätzen, Gurtsimsen, Sohlbänken oder auch in Rüstlöchern ruhen und den aus Rüstbrettern bestehenden Fußboden tragen. Zur Vermehrung der Standsicherheit des Gerüstes werden die Rüstbäume sowie die Schußriegel nach der Gebäudemauer hin etwas geneigt. Vorzuziehen ist die Errichtung einer zweiten Reihe von Rüstbäumen dicht an der Mauer, weil sich dann die bei Handhabung großer Lasten unvermeidliche Erschütterung des Gerüstes der noch mörtelfeuchten und deshalb noch unfesten Mauer nicht mitteilen kann.
Zum Verputzen oder zur Vornahme leichterer Reparaturen bedient man sich mit Vorteil der sogen. Fahrgerüste oder hangenden Gerüste, worauf die Arbeiter mit ihrem Arbeitsmaterial stehen. Sie bestehen in der Regel aus einem mit Geländern versehenen Fußboden von ca. ¾ m Breite und 2-3 m Länge, hängen in Seilen und Kloben und können mittels Flaschenzüge aufgezogen und niedergelassen werden. Diese Gerüste müssen möglichst leicht, mit guten Sperrvorrichtungen versehen und an hinreichend starken, in der Regel aus den Dachfenstern herausgesteckten, im Innern genügend abgespreizten Hölzern aufgehängt sein. Zu Arbeiten, die sich bloß auf kurze Stücke einer Fassade erstrecken, und wo ein Fahrgerüst nicht gut anzubringen ist, stellt man schwebende oder fliegende Gerüste her, indem man durch die Fenster oder auch durch Maueröffnungen Hölzer herausstreckt, im Innern abspreizt und äußerlich mit Brettern abdeckt. Gerüste für hohe Türme, große Brücken [* 9] und Viadukte bei Eisenbahnen werden besonders konstruiert, aus gezimmerten Hölzern förmlich abgebunden und deren Fußböden mit Geländer versehen. Auch diese Gerüste dienen teils als Standort der Arbeiter, teils als Transportgerüste für Baumaterialien, teils als Vorrichtungen zum Versetzen der Steine. Ist letzteres ihr Hauptzweck, so nennt man sie Versetzgerüste (s. d.) und unterscheidet die festen und beweglichen Versetzgerüste. Über die Gerüste zur Unterstützung von in Ausführung begriffenen Gewölben s. Lehrgerüste. [* 10]