Bauchhöhle
3 Wörter, 23 Zeichen
Anthropologie, Anatomie und Physiologie — Anatomie — Eingeweide
Bauchhöhle,
Baubegnadigungen - Bau
* 2
Seite 2.456.[* 2] (Venter), im weitern Sinn die ganze dem Rücken gegenüberliegende Seite des Tierkörpers, auf der sich gewöhnlich die Mundöffnung befindet; im engern Sinn (Unterleib, Hinterleib, Abdomen) der letzte Abschnitt des Rumpfes im Gegensatz zu Kopf und Brust; im engsten Sinn endlich bei Wirbeltieren der weiche, muskulöse Teil der hintern Rumpfhälfte, welcher nur selten von Knochen [* 4] (Rippen) umgeben und gestützt ist. Er birgt in sich einen Teil der Leibeshöhle, die Bauchhöhle samt ihren Eingeweiden.
Haut (anatomisch)
* 5
Haut.Bei den höhern Wirbeltieren wird sie von dem Lenden- und Kreuzteil der Wirbelsäule sowie von den Beckenknochen einerseits und von den weichen Bauchdecken anderseits umschlossen; letztere bestehen aus der äußern Haut, [* 5] dem (bei dem sogen. Schmerbauch besonders stark entwickelten) Unterhautfettgewebe und einer Muskellage. Diese wird von vier Paar platten Muskeln [* 6] gebildet, nämlich von dem äußern und innern schiefen, dem queren und dem geraden Bauchmuskel (s. Tafel »Muskeln des Menschen«).
Ziehen sich dieselben gleichmäßig zusammen, so wird ein Druck auf die Eingeweide, [* 7] die sogen. Bauchpresse, ausgeübt, welche zur Entleerung des Kotes, Harnes etc. mithilft. Innen ist die Bauchhöhle vom Bauchfell (s. d.) ausgekleidet. Bei den Säugetieren ist die Bauchhöhle völlig gegen die Brusthöhle durch das Zwerchfell abgeschlossen, das nur Öffnungen zum Durchtritt der Speiseröhre und der großen Gefäße besitzt. Beim Menschen teilt man zur Übersicht für medizinische Zwecke die Oberfläche des Bauches in 5 unpaarige und 3 paarige Regionen oder Gegenden, nämlich in (vgl. das Schema) die Herz- oder Magengrube (scrobiculus cordis) 1;
die Oberbauchgegend (regio epigastrica, sie zerfällt in die mittlere Magengegend 3 und die seitlichen Hypochondrien 4);
die Mittelbauchgegend (r. mesogastrica mit der Nabelgegend 5 und den Darmgegenden 6);
die Unterbauchgegend (r. hypogastrica mit der eigentlichen Unterbauchgegend 7 und den Leistengegenden oder Weichen 8) und den Schamberg (mons Veneris oder regio pubis) 2. Rechts und links von den Darmgegenden nach der Wirbelsäule zu liegen die Lenden (s. d.).
In dem Schema berühren die wagerechten Linien AA und BB die tiefsten Punkte der letzten Rippen, bez. den obern Rand des Darmbeins, während CC von der Umbiegungsstelle der obern falschen Rippe aus senkrecht abwärts gezogen sind. - In der Botanik bezeichnet Bauch jeglichen gegen die übrigen benachbarten Teile erhabenen und aufgeschwollenen Pflanzenteil, ferner bei den einblätterigen Fruchtknoten die der Blütenachse zu-
Baucher - Bauchfellent
* 8
Seite 2.457.[* 2] ^[Abb.: Schema des Bauches.] ¶
gewendete Seite, an welcher die Blattränder zusammengewachsen sind, im Gegensatz zu der nach außen gekehrten, als Rücken bezeichneten Seite. - Bauch des Schiffs heißt in der Schiffbaukunst [* 9] der unterste Teil des Schiffs vom Kiel [* 10] bis zur Kimme; die Rippen, welche ihn bilden, heißen Bauchstücke.