Batumgebiet
,
ein auf
Grund des
Berliner
[* 2]
Vertrags vom mit der russischen Statthalterschaft
Kaukasien vereinigter und 1882 zum
Gouvernement
Kutais geschlagener Teil des ehemaligen türkischen
Sandschaks
Lasistan, hat ein
Areal von 7233 qkm (132 QM.) und ist eingeteilt in drei
Kreise:
[* 3]
Batum,
[* 4] Adtscharien und
Artwin. Durchflossen vom Tschoroch, ist
das Batumgebiet
von allen Seiten mit hohen Gebirgszügen umgeben, von denen wieder nach den verschiedensten
Seiten Gebirgsrücken sich abzweigen.
Sie erreichen oft eine Höhe von 3050 m und mehr und sind vulkanischen Ursprungs; überall trifft man auf Spuren von Erzen und auf Mineralquellen. Der Tschoroch mit seinen Nebenflüssen fließt in tiefen Schluchten, welche keinen Platz für Ansiedelungen bieten; letztere bilden sich nur an der Küste, an den Abhängen der Gebirge und auf den kleinen Plateaus. Die klimatischen Verhältnisse entsprechen denen der übrigen Gegenden am Schwarzen Meer. Die Vegetation ist eine äußerst kräftige: Das Farnkraut reicht von der Küste bis über die Laub- und Nadelholzzone.
Nadelhölzer
[* 5] kommen in zusammenhängenden, dichten Wäldern vor. Der Wacholderbaum ist insbesondere
in der Umgegend von Ardantsch und
Artwin bemerkenswert. Von
Kulturpflanzen sind
Reis,
Weizen,
Wein und
Oliven hervorzuheben. Die
Bewohner (1882: 92,444 an Zahl) gehören der grusischen
Rasse an; das armenische
Element ist wenig vertreten.
Gleich nach der
Besitznahme vom Batumgebiet
durch die
Russen nahm die
Auswanderung der Bewohner große
Dimensionen an; jetzt macht
sich schon wieder eine rückläufige Strömung bemerkbar. Sehr wichtig für das Gebiet ist die 1883 eröffnete
Batum-Eisenbahn,
welche sich von der
Tiflis-Poti-Bahn bei der
Station Soamtredi, 227 km von
Tiflis, abzweigt. Diese 97 km messende
Bahn verspricht,
nachdem nun noch die
Bahn
Tiflis-Baku vollendet ist, den Mineralschätzen der
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mehr
kaspischen Region und Transkaukasiens einen sichern und bequemen Hafen am Schwarzen Meer zu eröffnen.