Karl Ferdinand, deutscher Admiral, geb. 10. Jan. 1831 zu Eisenach, trat 1846 in die Handelsmarine,
machte auf einer Hamburger Bark seine erste Reise nach Ostasien, ging 1848 als Avantageur in die preußische Kriegsmarine über
und ward aus ein Jahr zur Dienstleistung in der amerikanischen Marine kommandiert. 1852 zum Leutnant zur See und Adjutanten des
Kommodore Schröder befördert, nahm er 1856 an der Fahrt der Danzig und der Expedition gegen die Rifpiraten
teil, ward 1857 auf 1¾ Jahr zur britischen Marine kommandiert, war 1862-64 Adjutant beim Oberkommando der Marine, avancierte 1864 zum
Korvettenkapitän und befehligte die Grille in den kleinen Gefechten mit den dänischen Schiffen bei Rügen.
Dann machte er als Kommandant der Niobe eine größere Übungsfahrt nach Westindien, ward 1867 Chef
des Stabes beim Oberkommando
der Marine, 1870 Kapitän zur See, machte 1871 mit der Vineta wieder eine zweijährige Reise nach Westindien, wo er die Regierung
von Haïti zur Befriedigung einer deutschen Reklamation zwang, ward 1873 Chef des Stabes der Admiralität, 1875 Konteradmiral
und war 1876 und 1877 Kommandeur der Panzergeschwader, welche zum Schutz der deutschen Interessen nach dem Ägeischen Meer gesandt
wurden.
Auch 1878 befehligte er das zu gleichem Zweck abgeschickte Panzergeschwader (König Wilhelm, Großer Kurfürst, Preußen und Falke),
welches 31. Mai im Kanal bei Folkestone durch einen Zusammenstoß des Wilhelm und des Kurfürst verunglückte.
Batsch ward deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt und im Juli 1879 zu 6 Monaten Festung verurteilt, aber, nachdem er 14 Tage Haft
verbüßt, schon 15. Aug. begnadigt und zum Direktor der Admiralität ernannt. 1880 zum Vizeadmiral befördert und 1881 zum
Chef der Marinestation in Kiel ernannt, nahm er 1883 nach dem Rücktritt von Stosch seinen Abschied.
Karl Ferd., Viceadmiral, geb. 10. Jan. 1831 zu Eisenach, ging 1846 als
15jähriger Sekundaner zur See, trat 1848 als Matrose zweiter Klasse beim Marinebataillon zu Stettin ein, wurde dann als Midshipman
in die Flotte der Vereinigten Staaten kommandiert, besuchte später nach mehrfachen Übungsfahrten die
Marineschule zu Stettin und wurde 1856 für die Teilnahme an dem Gefechte bei Tres Forcas zum Lieutenant zur See erster Klasse
ernannt. Nach einer zweijährigen Dienstleistung in der engl. Flotte wurde er 1862-64 als Adjutant beim Oberkommando der Marine
verwendet und fand im April 1864 wiederholt Gelegenheit, am Bord der «Grille» an Gefechten gegen die dän.
Flotte teilzunehmen. Im Mai desselben Jahres wurde er zum Korvettenkapitän befördert, kommandierte 1864-65 die «Victoria»
und 1865-67 das Kadettenschiff, bis er zum Chef des Stabes beim Oberkommando der Marine ernannt wurde. Er begleitete 1870,
zum Kapitän zur See vorgerückt, als Chef des Stabes das Geschwader des Prinzen Adalbert von Preußen nach
den Azoren, mußte jedoch wegen des Ausbruchs des Deutsch-Französischen Krieges die Reise unterbrechen und nahm wieder seine
Stellung im Oberkommando ein, das zu einer Kommandoabteilung des Marineministeriums umgeformt wurde. 1871 unternahm er
mit den Schiffen «Vineta» und «Gazelle»
eine zweijährige Expedition nach Westindien, wurde 1873 zum Chef des Stabes der Admiralität und 1875 zum Konteradmiral ernannt,
befehligte 1876-78 als Geschwaderchef mehrere Expeditionen nach dem Mittelmeer, von denen die letzte durch den Untergang des
«Großen Kurfürsten» beim Zusammenstoß mit dem «König Wilhelm»
bei Folkestone 31. Mai 1878 abgebrochen wurde. Batsch wurde beschuldigt, die Vorschriften über
die einzuhaltende Distanz der Schiffe nicht beachtet zu haben, und vor ein Kriegsgericht gestellt, aber freigesprochen.
Das Erkenntnis wurde indes nicht bestätigt, und von einem zweiten Kriegsgericht wurde Batsch im Juli 1879 zu 6 Monaten Festung
verurteilt. Der Kaiser bestätigte dieses Urteil, begnadigte aber Batsch, nachdem derselbe 2 Wochen seiner
Haft auf der Festung Magdeburg verbüßt hatte, und ernannte ihn unmittelbar darauf zum Departementsdirektor in der Admiralität, 1880 zum
Viceadmiral und 1881 zum Chef der Marinestation der Ostsee. 1883 aus dem Dienst geschieden, lebt Batsch seit jener Zeit in Weimar.
Er schrieb: «Admiral Prinz Adalbert von Preußen» (Berl. 1890),
«Nautische Rückblicke» (ebd. 1892),
«Deutsch'
See-Gras» (ebd. 1892) und maritim-strategische Aufsätze, so über die Befestigung Helgolands.