Batistmusselin
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s. Batist.
Batistmusselin
3 Wörter, 27 Zeichen
Batistmusselin,
s. Batist.
(Batistleinwand, Battist; franz. Batiste; engl. Cambric), die feinste, sehr dicht und fest gewebte weiße Leinwand, deren Name wahrscheinlich von dem indischen Wort Bastas herzuleiten ist, indem dieser feine Stoff anfangs nur in Ostindien [* 3] fabriziert wurde. Man benutzt zu Batist den längsten, schönsten, feinsten Flachs, den man besonders dazu baut, fertigt daraus durch Handspinnerei ein äußerst feines und egales Garn und webt ihn in etwas kühlen und feuchten Räumen, Kellern, Souterrains, damit die Fäden geschmeidig bleiben und nicht brechen.
Diese ungesunde Arbeit wird gegenwärtig durch Anwendung von Glycerinschlichte, welche das Garn gleichfalls feucht erhält, umgangen. Man unterscheidet klaren, halbklaren und dichten Batist. Die Batistleinwand besitzt stärkere Fäden und Lockerheit und bildet daher den Übergang zur Leinwand. Seit Jahrhunderten wird die Batistweberei in Frankreich und dem heutigen Belgien [* 4] betrieben. Die schönste, weißeste Ware liefern Lille, [* 5] Arras, [* 6] Valenciennes, Cambrai, Péronne etc., dann die Provinz Brabant, besonders Nivelles; indes haben die Batiste durch ähnliche Baumwollstoffe sehr an Bedeutung verloren, während die Batistleinwand einen größern Markt besitzt; sie wird, außer in Frankreich und Belgien, auch in Irland, Schlesien, [* 7] Sachsen, [* 8] Böhmen [* 9] und Westfalen [* 10] (Bielefeld) [* 11] fabriziert.
Der sogen. schottische oder Batistmusselin besteht aus feinem Baumwollgarn und wird weniger dicht als Kattun gewebt; er hat wegen der größern Gleichheit seines Fadens (Maschinengarn 90-110) ein schöneres Ansehen als der echte, ist zwar weniger haltbar, aber auch bedeutend billiger und daher sehr beliebt. Er wird in England, Frankreich, in der Schweiz, [* 12] im sächsischen Vogtland, in Österreich [* 13] und Böhmen gefertigt. Man bedruckt ihn mit feinern Dessins und benutzt ihn dann als Sommerstoff zu Damenkleidern.