mehr
483 wurden aber schon vor einem Jahrtausend zuerst von der
Ost- und Nordostküste durch eine Anzahl kleiner mohammed.
Staaten,
später von der Nordküste durch das 1208 entstandene mohammed.
Reich von
Atjeh und endlich von der Westküste durch die
Holländer
und das von diesen beschützte Malaientum verdrängt oder fügten sich dem
Islam und gingen in der übrigen
malaiischen
Bevölkerung
[* 3] auf. Die noch gegenwärtig unabhängigen Batak
sind, vom
Meere abgeschlossen, auf die
Thäler und Bergebenen
des
Sumatra in seiner ganzen Länge durchziehenden Barissangebirges beschränkt.
Sie sind in
Stämme geteilt unter meist erblichen Häuptlingen (radja), welche aber nur während des
Krieges eine besondere
Macht ausüben.
Ihre Dörfer (huta) werden an den wenigst zugänglichen Plätzen erbaut und durch
Gräben, Bambuspalissaden
u.s.w. befestigt. Die Batak
sind geschickte und fleißige
Landbauer, treiben die Zucht von
Pferden und
Büffeln, fertigen Goldschmiedearbeiten,
besonders Filigrane von
Gold
[* 4] und
Silber oder Suasa (stark mit Kupfer
[* 5] gemischte Edelmetalle), und Holzschnitzereien.
Ihre
Religion, ein
Dämonen- und Ahnenkult mit barbarischen Gebräuchen, hat altind. Elemente (Brahmanisches)
aufgenommen. Die Kriegsgefangenen werden an Opferpfähle gebunden, getötet und aufgegessen. Der Opferpfahl wird dann von
den
Gurus (Zauberern) zu einem mit vielen
[* 1]
Figuren besetzten
Stock (donda oder tunkat malehat) geschnitzt, der das Würdezeichen
und der Zauberstab der
Gurus ist. Außerdem besitzen diese die Zauberbücher (pustaha). (Vgl. Batak
Hagen,
[* 6] Beiträge zur Kenntnis der Batak
religion, in «Tijdschrift voor ind.
Taal-,
Land- en Volkenkunde», Nr. 28, 1883.) Die
Schrift ist vorderind.
Ursprungs, jeder Dialekt hat ein eigenes, etwas von den andern abweichendes Alphabet. Die Bücher bestehen aus fächerartig zusammengefalteter, in horizontalen Zeilen von links nach rechts mit Tinte beschriebener Baumrinde zwischen zwei massiven Holzdeckeln, die oft sehr geschmackvoll geschnitzt sind. Die Bücher enthalten Zauberformeln brahmanischen Ursprungs, Medizin, Kriegskunst, Geisterbeschwörungen; Briefe und andere kürzere Schriftstücke werden auf Bambusstücke eingeritzt.
Die Kriegserklärungen bestehen aus einem halben Bambusglied mit angehängten
Symbolen des
Krieges (Fackel,
Schwert, Gewehr u.s.w.) in kleinen Modellen. Die
Sprache
[* 7] der Batak
, eins der ältesten malaiisch-polynesischen Idiome, steht
mit der
Sprache der
Batu-Inseln
(Nias) und der Howasprache auf
Madagaskar
[* 8] in engem Zusammenhange; sie zerfällt in drei Dialekte:
Toba,
Dairi,
Mandailing, welche stark voneinander abweichen. Die Gesetzesbestimmungen der Batak
werden mündlich überliefert.
Zu diesem Gewohnheitsrechte gehört, daß in einzelnen Fällen die Verbrecher lebend verzehrt werden.
Unter besondern Umständen kann jedoch die
Todesstrafe durch
Geld abgekauft werden. Die für die Ausfuhr geeigneten Erzeugnisse
ihres
Landes, hauptsächlich Pfeffer,
Kampfer,
Benzoe, verschiedene andere Harze, Elfenbein, Rottang und von
Tieren
Pferde
[* 9] werden
von den Batak
nach den holländ. Küstenorten Singkel,
Baros, Tapanuli u.s.w. gebracht und dort verkauft
oder
Salz,
[* 10]
Eisen,
[* 11]
Messingdraht, grobes chines. Porzellan, europ.
Kattune u.s.w. dafür eingetauscht. –
Vgl. Junghuhn, Die Battaländer (Berl. 1847);
Schreiber, Die in ihrem Verhältnis zu den Malaien (Barmen [* 12] 1874);
Warneck, Nacht und Morgen auf Sumatra (ebd. 1872);
Janssen, Die holländ. Kolonialwirtschaft in den Battaländern (Straßb. 1886);
F. W. R. Müller, Beschreibung einer von G. Meißner zusammengestellten Batak-Sammlung (Berl. 1893);
von Brenner, Besuch bei den Kannibalen Sumatras (Würzb.1894).
über die Sprache: van der Tuuk, Tobasche Spraakkunst (Amsterd. 1864, 1867);
ders., Batak
sch-Nederduitsch Woordenboek (ebd.
1861);
ders., Bataksch
Leesboek (3 Bde., 1860–63);
van Ophuijsen, Tijdschrift voor ind. Taal-,
Land- en Volkenkunde (1885, Nr. 30, Rätsel der Batak
);
Niemann, Bataksche
Oorlogsverklaring
(Orientalistenkongreß zu
Leiden
[* 13] 1883).