Bataillon
(franz., spr. -tajóng, gewöhnlich -taljohn; ital. Battaglióne, span. Batallón), ein aus mehreren Kompanien Fußvolk bestehender Truppenkörper. Im 16. und 17. Jahrh. war das ein tiefer Schlachthaufe, 3-4000 Köpfe stark, in 15-20 Kompanien geteilt, und stand (der Aberglaube der Zeit verlangte ungerade Zahlen) gewöhnlich 59 Glieder tief, 51 Mann in Fronte, Pikeniere in der Mitte, umgeben von drei Gliedern Musketiere; die übrigen Musketiere, in kleinern Vierecken außerhalb an den vier Ecken stehend, wurden oft als Plänkler (enfants perdus) gebraucht. Die zunehmende Wirkung der Geschütze führte zu weniger tiefer Aufstellung und zur Teilung der nun Regiment genannten Masse in mehrere Bataillone; auch die starken Kavallerieregimenter (10 Eskadrons) teilte man in zwei Bataillone. Heute ist das Bataillon, 800 bis 1000 Köpfe stark, die taktische Einheit, d. h. der kleinste im Gefecht selbständig auftretende Truppenkörper der Infanterie, meist Teil eines Regiments (2-4 Bataillone); in kleinern Heeren, bei Spezialwaffen oder Elitetruppen (Jäger etc.) auch für sich bestehend (selbständiges Bataillon). Die früher sehr mannigfaltige Stärke und Einteilung der Bataillone hat jetzt größerer Übereinstimmung Platz gemacht. Preußen bildete zuerst das in 4 Kompanien und im Krieg 1000 Köpfe stark, Österreich (bis 1866: 6 Kompanien, 1200 Mann), Rußland (früher 5) und Frankreich (früher 6) folgten diesem Vorgang nach den letzten großen Kriegen. Die Bataillone rangieren jetzt überall in zwei Gliedern, nur Deutschland hat für Friedensdienste noch Aufstellungen zu drei Gliedern. Der Befehlshaber (Kommandeur) eines Bataillons ist in der Regel Major.