Bastos
(spr. wásstohs), Victor, der bedeutendste der jetzigen Bildhauer Portugals, geb. zu Lissabon, widmete sich als Schüler der dortigen Akademie anfangs der Zeichenkunst, wurde 1855 Lehrer derselben an der Universität in Coimbra und machte sich durch seine Kreidezeichnungen: die Samariterin am Brunnen (1855), der Zinsgroschen u. a. einen Namen. Einige Jahre nachher ergriff er die seinem Talent mehr zusagende Plastik, wurde schon 1860 Professor der Skulptur an der Akademie zu Lissabon, bereiste in den folgenden Jahren im Auftrag seiner Regierung die Hauptkunststädte Frankreichs, Englands und Italiens und machte dann sein Glück mit mehreren bedeutenden Monumentalstatuen. Es sind vor allen: die von acht Marmorgestalten umgebene kolossale Erzstatue des Camoens in Lissabon (1867), eine Marmorstatue des Königs Dom Pedro V. im Castello de Vide (Provinz Alemtejo), eine kolossale Bronzestatue des bekannten Entdeckers Magelhaens (1873) in Lissabon, sechs dekorative Statuen am Triumphbogen auf dem dortigen Handelsplatz sowie mehrere Basreliefs und Büsten.