Bastionierter
[* 1] Grundriß
, Bastionärtracé, diejenige Grundrißform
der permanenten Befestigung, bei welcher
die Grabenbestreichung von besonders angeordneten
Teilen des Walles ausgeht (s. nachstehende
[* 1]
Figur).
[* 1] ^[Abb]
Die Polygonseite ab wird flach nach innen gebrochen (so daß cd höchstens = ⅙ ad ist); von den Endpunkten a und b aus wird je etwa ein Drittel der Polygonseite als Länge der Facen ae und bf abgetragen. Von den so bestimmten Punkten e und f aus fällt man Senkrechte auf die Verlängerung [* 2] der gegenüberliegenden Facen und erhält hierdurch die Flanken eg und fh, die durch die Kurtine gh verbunden werden. Von den Facen und der Kurtine geht das Frontalfeuer aus, während von den Flanken aus die Bestreichung des Grabens derart erfolgt, daß jede Flanke die gesamte gegenüber liegende Grabenhälfte der Front unter Feuer hält. Die beiden im Polygonwinkel zusammenstoßenden Facen zweier Fronten bilden mit ihren benachbarten Flanken Bastione (s. d.).
Die
den
Streichlinien (s. d.) zu gebende größtmögliche Länge bezieht sich bei
dem auf die Entfernung der Flanken von den
Spitzen der benachbarten
Bastione und ist abhängig von der wirksamen Tragweite
der flankierenden Feuerwaffen. Nimmt man diese zur Zeit auf 450
m au, so kann im Hinblick auf die Kreuzung
der
Streichlinien eine bastionierte
Front nicht über 700 m lang sein. Die Flanken müssen mindestens die
Breite
[* 3] des Grabens
zur Länge haben und stehen am besten senkrecht zu den Facen der Nachbarbastione.
Infolge ihrer Lage leiden die Flanken sehr durch Längs- und Rückenfeuer. Da sich durch das Feuer von der offenen Flanke der tote Winkel [* 4] im Graben vor der Kurtine nicht immer beseitigen läßt, so wird auf der Grabensohle eine rampenartige Einführung (Grabenkoffer) angebracht oder die Flankierung aus Hohlbauten unter den Flanken (Flankenkasematten) bewirkt. Diese letztern sind aber dem Feuer in der Längsrichtung der Gräben ausgesetzt und deshalb leicht zu zerstören. Die Kurtine wird häufig durch ein vorliegendes Werk (das Ravelin) gedeckt. (S. Altitalienische Befestigungsmanier.) [* 5]