Bastide
(frz., spr. -ihd), ein Landhaus in der Nähe größerer Städte Südfrankreichs, besonders bei Marseille; [* 2]
im ältern Kriegswesen ein Blockhaus.
Bastide
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Bastide
(frz., spr. -ihd), ein Landhaus in der Nähe größerer Städte Südfrankreichs, besonders bei Marseille; [* 2]
im ältern Kriegswesen ein Blockhaus.
Bastide
(spr. -ihd), Jules, franz. Publizist und Geschichtschreiber,
geb. zu
Paris,
[* 3] besuchte das College
Henri IV. und studierte Rechtswissenschaft. Als Teilnehmer an
dem
Aufruhr vom verwundet und ins Gefängnis geworfen, trat Bastide
1821 der Carbonariverbindung bei und
beteiligte sich an allen Unternehmungen gegen die Restauration. Als Artilleriekapitän der Nationalgarde wurde er in die
Dezemberunruhen von 1830 hineingezogen. Damals gehörte er zu einer geheimen Gesellschaft unter
Buonarrottis Hauptleitung.
Von diesem
Verein mit der Organisation der republikanischen Partei in Südfrankreich beauftragt, begab
er sich Anfang 1832 nach
Lyon
[* 4] und
Grenoble.
[* 5] Wegen republikanischer
Umtriebe vor Gericht gestellt, dann gegen Ende Mai freigelassen,
war er einer der Anführer des
Aufstandes am bei der
Bestattung des
Generals Lamarque. Er wurde zum
Tode verurteilt, entfloh aber aus dem Gefängnisse und lebte 2 Jahre in England. Als Publizist war er am «National»
und an der von ihm 1847 begründeten radikalen
«Revue national» thätig. Nach der Revolution von 1848 war Bastide
im Ministerium
des Äußern angestellt und vom 10. Mai bis selbst Minister des Äußern. Seit dem
Staatsstreiche
Napoleons III. blieb er dem polit. Leben fern. Er starb zu
Paris. Viel Aufsehen erregten seine
Schriften «La République
française et l'Italie en 1848» (Brüss. 1859) und «Guerres
de religion en
France» (2 Bde., Par. 1859).
Von seiner «Histoire de l'Assemblée législative»
erschien nur der erste
Band
[* 6] (1847).