Bastiat
(spr. -iah), Fédéric, franz. Nationalökonom,
geb. zu
Bayonne, widmete sich anfangs dem Handelsstande, wurde 1831 Friedensrichter zu Mugron
im Depart.
Landes und bald darauf auch Generalrat dieses Departements. Von diesem wurde Bastiat
1848 in die Konstituierende
und in die Legislative Nationalversammlung gewählt. Er starb zu
Rom.
[* 2] Die schriftstellerische Laufbahn betrat er
erst 1844 mit einer
Abhandlung
«De l'influence des tarifs français et anglais sur l'avenir des deux peuples»
im «Journal des économistes». Die von ihm in den engl.
Freihandelsvereinen gehaltenen Reden ließ er u. d. T.
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«Cobden et la ligue ou l'agitation anglaise pour la liberté des échanges»
(Par. 1848) erscheinen. Bastiat
ging dann nach Paris,
[* 4] wo er zunächst die «Sophismes économiques» (2 Bde.,
Par. 1846; deutsch von Noback u. d. T. «Die
Trugschlüsse der Schutzzöllner», Berl. 1847) herausgab. Unter der Februarrepublik
veröffentlichte er eine Reihe von Broschüren und Flugschriften zur Bekämpfung des Socialismus und Kommunismus
«Protectionisme et communisme», «Capital
et rente», «Maudit argente», «Propriété
et spoliation» etc.). Besonders mit Proudhon geriet er in eine hitzige Polemik wegen der von diesem für möglich gehaltenen
Unentgeltlichkeit des Kredits.
Sein Hauptwerk sind die zuerst 1849 erschienenen «Harmonies économiques» (deutsch in der «Bibliothek volkswirtschaftlicher Schriften», hg. von Prince-Smith, Bd. 1, Berl. 1850). Er huldigt in dieser wie auch in seinen übrigen stark optimistisch gefärbten Schriften freihändlerischen Anschauungen. Eine Gesamtausgabe seiner Werke veranstaltete Paillottet (2. Aufl., 7 Bde., Par. 1864). Sein Denkmal wurde im April 1878 zu Mugron (Depart. Landes) enthüllt.
Vgl. Bondurand, Frédéric Bastiat
(Par. 1879).