Bastarner
(Basterner), alter, wahrscheinlich german. Volksstamm, erst auf der nördlichen Karpathenterrasse
bis zur
Weichsel, später zwischen
Borysthenes
(Dnjepr) und
Tyras
(Dnjestr) seßhaft, kam frühzeitig mit
den
Römern in feindliche Berührung. Aufgereizt durch den König
Perseus
[* 2] von
Makedonien, griffen sie 175
v. Chr. die
Dardaner
im
Zentrum der Hämushalbinsel an, um nach deren Vernichtung durch das
Land der Skordisker nach
Italien
[* 3] vorzudringen. Nach Vereitelung
dieses
Plans erschienen 20,000 bastarnische
Streiter als
Bundesgenossen des
Perseus wider die
Römer
[* 4] 169.
Später
fochten die Bastarner
mit
Mithridates gegen
Pompejus, gegen den makedonischen
Statthalter C.
Antonius Hybrida und gegen M.
Crassus, der
sie 30
v. Chr. aus
Thrakien verdrängte und ihnen selbst jenseit der
Donau mehrere
Niederlagen beibrachte.
Unter
Marcus Aurelius waren sie mit den
Markomannen verbündet, später mit den
Goten zu mehreren Raubzügen,
einmal selbst zur
See.
Kaiser
Probus versetzte 100,000 Bastarner
ins römische Gebiet. Seitdem verschwindet ihr
Name, und an ihrer
Stelle
treten die
Goten mit jugendlicher
Kraft
[* 5] auf. Die Bastarner
waren ein wildes, kräftiges und mutiges
Volk, das nur
vom
Krieg lebte. Auf
Wagen führten sie
Gut,
Weib und
Kind mit.
Ihre Hauptstärke war die
Reiterei, welche mit leichten Fußtruppen
untermischt in den
Kampf ging. Ein
Zweig des großen
Stammes waren die Peukiner auf der
Insel Peuke (St. Georgsinsel), am Ausfluß
[* 6] der
Donau.