Baßstimme
(ital.
Basso, franz.
Basse-contre), die tiefere Männerstimme, die tiefste der vier Hauptgattungen der menschlichen
Stimme, deren
Umfang im allgemeinen für den
Chor vom großen F bis zum eingestrichenen f angenommen werden kann, wiewohl
Stimmen,
die des großen C, des Kontra-H und B mächtig sind, nicht zu den Seltenheiten gehören. Der
Klang der
Baßstimme
ist kernig und voll, ihr
Charakter ernst, würdig, gebieterisch und feierlich, wiewohl sie auch für
Komisches und Humoristisches
mit
Effekt verwendet werden kann.
Wie bei den übrigen Stimmgattungen, gibt es auch bei der Baßstimme
Abstufungen, und man unterscheidet hohen
Baß
(Bariton) und tiefen
Baß; der letztere hat den Normalumfang von F bis es¹, der erstere von A bis fis¹.
Schneller laufende
Figuren darf
man in der tiefsten
Lage nicht verwenden, da sie undeutlich werden, während sie in der mittlern und höhern
Lage
von gewaltiger
Wirkung sein können. Übrigens sind in charaktervoller Behandlung der Baßstimme
unstreitig
die ältern
Meister den neuern überlegen;
Händel und
Seb.
Bach stehen hier am höchsten, und die
Recitative des
Heilandes in
Bachs
Matthäus-Passion sind vielleicht das Größte, was je für den
Baß geschrieben worden ist. Das gelungenste humoristische
Bild in diesem
Kreis
[* 2] ist
Mozarts »Osmin«.