continuo (ital., »ununterbrochener
Baß«) heißt die etwa um 1600 in
Italien
[* 2] aufgekommene Instrumentalbaßstimme im
Gegensatz zu dem vielfach durch
Pausen unterbrochenen
Singbaß. Der
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war in der Regel beziffert und wurde von Cembalisten, Organisten oder den Lauten-, Theorbenspielern etc. in eine Akkordbegleitung
verwandelt. und Generalbaß sind ursprünglich durchaus gleichbedeutend; erst später erhielt der die spezielle Bedeutung
des (nicht bezifferten) Instrumentalbasses, der, sich fern haltend von der Imitation der andern Stimme,
in gleichen Noten (Vierteln, Achteln) seinen eignen Gang
[* 4] nimmt (auch bei Instrumentalkompositionen).
continŭo oder Basso continuāto (ital.), die bezifferte Baßstimme, nach der im 17. und 18. Jahrh.
alle mehrstimmigen Kompositionen vom Flügel oder von der Orgel aus begleitet wurden, Continuo (fortlaufend)
wurde dieser Baß genannt, weil er im Gegensatz zu den hie und da pausierenden Sing- oder Orchesterbässen ununterbrochen durch
das ganze Stück fortlief, immer mit den jeweilig tiefsten Stimmen im Einklang. Der ist nicht eine selbständige einzelne
Stimme, sondern eine Art stenographierter Skizze der Harmoniefolge, nach der der kundige Begleiter das
Fehlende ergänzt. In diesem Sinne wurde der schon im 16. Jahrh. ausgebildet und von Viadana um 1600 in ein System gebracht.
In der Tonkunst der klassischen Zeit hat er große Bedeutung. (S. Generalbaß.)