(ital. Corno di bassetto, auch Clarone, franz. Cor de basset), ein 1770 in Passau erfundenes und namentlich
durch Theodor Lotz (um 1780 in Preßburg) wesentlich verbessertes, neuerdings wieder außer Gebrauch gekommenes Holzblasinstrument,
das in F steht (d. h. das geschriebene c klingt wie F) und sich von der Altklarinette in F dadurch unterscheidet,
daß es fünf Halbtöne tiefer hinabreicht (vgl. Klarinette); sein Umfang ist von F bis c''' (geschrieben:
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c-g'''). Das Bassetthorn wurde seiner erheblichen Länge wegen gekrümmt oder geknickt gebaut; gewöhnlich ist die eigentliche Schallröhre
gerade, aber das Mundstück im flachen Winkel angesetzt und der kleine messingene Schalltrichter am Ende nach der entgegengesetzten
Seite hin abgebogen. Mozart hat in seinem Requiem zwei Bassetthörner angewandt, auch im »Titus« Soli für
das Instrument geschrieben. Noch Mendelssohn schrieb zwei Konzertstücke für Klarinette und Bassetthorn. Die Klangfarbe ist, besonders in
tieferer Lage, eigentümlich düster, aber doch weich. Anweisungen für das Bassetthorn gibt es von Backofen, Iwan Müller, Vanderhagen
u. a.
((Corno di bassetto), ein tonreiches weichklingendes Holzblasinstrument, sachlich auch Krummhorn genannt,
wurde um 1770 zu Passau erfunden und durch Th. Lotz in Preßburg (um 1782) und die Brüder Ant. und Joh. Stadler
in Wien verbessert. Das Bassetthorn ist eigentlich eine größere, um eine Terz tiefere Klarinette, der es in allem gleicht, nur daß
das Rohr zu lang war, um eine bequeme Erreichung der Tonlocher beim Spielen zuzulassen, weshalb die Röhre im Halbkreis
gebogen, später geknickt gebaut wurde. Um die Röhre zu verkürzen, brachte man das sog. Kästchen an, durch das sich die
Bohrung erst schlangenförmig zurückwindet, ehe sie weiter geht, um dann in der Stürze, einem trompetenartigen Schallbecher,
auszumünden.
Neben den 15 Tonlöchern der Klarinette besitzt das Bassetthorn alle an jenen angebrachten offenen und verdeckten
Klappen, wozu zwei außerordentliche für F und G kommen. Sein Umfang erstreckt sich von F bis zum dreimal gestrichenen c in
chromatischer Folge; der Ton erklingt aber jedesmal eine Quinte tiefer, als er geschrieben ist, so daß also seine Notierung
vom kleinen c bis zum dreimal gestrichenen g geschehen muß. Der Klang ist der einer Baßklarinette, aber
düsterer, schwermütiger. Obgleich der tiefen Töne wegen sehr brauchbar, ist das Bassetthorn doch wenig angewendet, von Mozart aber
sehr wirkungsvoll («Requiem», «Titus») benutzt worden. -
Vgl. Backofen, Anweisung zur Klarinette nebst einer kurzen Anweisung
über das Bassetthorn (Lpz. 1827).