Bassermann,
Friedr. Daniel, bad. Abgeordneter und Politiker, geb. zu Mannheim, besuchte, nachdem er als Kaufmann gelernt hatte, 1829-31 die Universität Heidelberg. Nachdem er längere Reisen gemacht, wurde er 1837 in die Gemeindeverwaltung, 1841 in die bad. Kammer gewählt. Hier trat er als energischer Gegner des ministeriellen Systems auf und erlangte bald unter den Führern der Opposition eine hervorragende Stellung. Auf dem Landtage 1847-48 stellte er einen Antrag auf deutsche Nationalvertretung. Nachdem die Regierung die volkstümlichen Forderungen gewährt hatte, gehörte Bassermann zu ihren eifrigsten Verteidigern. Er ward von der bad. Regierung im März 1848 als Vertrauensmann an den Bundestag nach Frankfurt geschickt, nahm seit Ende März an den Beratungen des Vorparlaments
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teil und trat, als Vertreter von Stadtprozelten am Main in die Nationalversammlung gewählt, mit Eifer der äußersten Linken entgegen. Im Aug. 1848 wurde Bassermann ins deutsche Reichsministerium als Unterstaatssekretär des Innern berufen, welche Stellung er bis zur Entlassung des Ministeriums Gagern behielt. Im Nov. 1848 und Mai 1849 wurde er nach Berlin gesandt, um ein Verständnis mit der preuß. Regierung anzubahnen und das Verhältnis derselben zur Frankfurter Centralgewalt klarzustellen. In einer Schilderung der Berliner Zustände, die Bassermann im Frankfurter Parlament entwarf, sprach er von verdächtigen Gestalten auf den Straßen Berlins, die dann als Bassermannsche Gestalten zum geflügelten Wort geworden sind.
In dem Verfassungsstreite stand er eifrig auf der Seite der preußischen erbkaiserl. Partei; nach der Ablehnung der Kaiserkrone war er der erste, der zu einer Verständigung mit Preußen riet. Als Vertreter eines rheinpreuß. Wahlbezirks nahm er auch (1850) an dem Unionsparlamente zu Erfurt teil. Schon im Beginne seiner ständischen Wirksamkeit hatte Bassermann zu Mannheim mit K. Mathy eine Verlagsbuchhandlung (s. Bassermannsche Verlagsbuchhandlung) begründet. Seit 1850 zog er sich, durch Krankheit genötigt, vom öffentlichen Leben zurück; zugleich von Melancholie über die fehlgeschlagenen vaterländischen Hoffnungen erfaßt, erschoß sich Bassermann