Die Stadt ist der Geburtsort der
MalerFrancesco, Giacomo und Leandro da
Ponte, die sich deshalb auch Bassano nannten. Bassano kommt
als Bassanum erst seit dem 10. Jahrh. vor. Es war fast immer den benachbarten
StädtenVicenza,
Treviso,
Padua
[* 6] und seit 1404
Venedig
[* 7] unterworfen; nur eine Zeitlang hatte es eigne
Podestas und wurde von dem
TyrannenEzzelino da Romano beherrscht.
Da es an einer wichtigen,
Verona
[* 8] umgehenden Seitenstraße ins Etschthal liegt, so ist auch um in der
Napoleonischen Zeit viel
gekämpft worden: 1796, 1801, 1805, 1809, 1813;
Napoleon verlieh seinem Ministerstaatssekretär
Maret den
Titel eines
Herzogs
vonBassano.
1) Jacopo da, eigentlich da
Ponte, ital.
Maler, geb. 1510 zu Bassano, gest. daselbst, bildete
sich in
Venedig nach
Bonifazio und
Tizian. Er malte heilige Gegenstände in gewöhnlicher Auffassung, aber kecker, leuchtender
Farbe; gern brachte er
Tiere und allerlei Gerätschaften in dieselben hinein, doch malte er auch reine
Genrebilder. Sehr vortrefflich, in
Tintorettos Art, sind seine
Porträte.
[* 9] - Seine
Söhne, unter denen
Francesco (1551-1592) und
Leandro (1558-1623) die bekanntesten sind, pflegten mit ihm gemeinsam an den Bildern zu malen und dieselben in fabrikartiger
Weise zu vervielfältigen. Doch war Leandro als Bildnismaler ein sehr hervorragender
Künstler.
Hauptstadt des Distrikts Bassano (50107 E.) in der ital.
Provinz Vicenza, 28 km nordnordöstlich von Vicenza, liegt auf einer Anhöhe in weiter Ebene am linken Ufer der Brenta, über
die eine bedeckte Holzbrücke auf steinernen Pfeilern führt, seit die von Palladio erbaute vom Hochwasser fortgerissen wurde,
und an der an das AdriatischeNetz anschließenden Zweigbahn Padua-Bassano (48 km). Am Fuße der Alpen
[* 13] gelegen,
gewährt sie mit ihren alten hohen Mauern, ihren Promenaden und der hochgelegenen, von Ezzelino da Romano erbauten Burg einen
höchst malerischen Anblick.
Die Stadt hat (1881) 7657, als Gemeinde 14524 E., mehrere Klöster, ein Gymnasium, Bibliothek und ein Theater, mehrere Irdenwarenfabriken,
viele Gerbereien, berühmten Wein-, Oliven- und Spargelbau, Handel in Seide, Tuch und Leder und eine Freimesse.
Die Druckerei von Remondini ist eine der größten in Oberitalien.
[* 14] Im Dome und andern Kirchen sowie in dem Palaste des Grafen
Roberti finden sich schöne Gemälde. Bassano, das seit 1175 dem Podesta, später den Bischöfen von Vicenza
unterstand, wurde von diesen den da Romano zu Lehen gegeben. Nach Ezzelinos (s. d.) Sturz gelangte es 1268 an Padua, 1320 an Cane
della Scala, 1339 an die Carrara, 1388 an die Visconti und trat endlich 1404 freiwillig unter die Hoheit Venedigs. Bei Bassano schlug
Bonaparte den österr. Feldmarschall Wurmser, der von Trient
[* 15] zum Entsatz von Mantua
[* 16] anrückte.
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Nachdem Masséna rechts und Augereau links des Flusses die österr. Avantgarde zurückgeworfen hatten und nach Erstürmung der
Brücke in Bassano eingerückt waren, sah sich Wurmser gezwungen, nach Verlust von 6000 Gefangenen, 8 Fahnen und 32 Kanonen über
Vicenza nach Mantua seine Zuflucht zu nehmen. Auch 6. Nov. 1796, und kam
es bei Bassano zwischen Franzosen und Österreichern zu Gefechten. Durch den Frieden von Campo-Formio 1797 an Österreich,
[* 18] durch den
von Preßburg
[* 19] 1805 an das Königreich Italien
[* 20] gekommen, ward B.1809 zum Herzogtum erhoben und 1811 dem Minister-Staatssekretär
Maret (s. d.) verliehen.
eigentlich Jacopo da Ponte, nach seiner Vaterstadt Bassano zubenannt, venet. Maler, geb. 1510, gest. Er
malte anfange in der WeiseTizians und Bonifazios histor.-religiöse Bilder; nach der Rückkehr in seine Vaterstadt wurde er
aber Begründer der Genremalerei. Bassano malte sowohl Landleute mit ihren Geräten und Tieren inmitten der
tieffarbigen Landschaft seiner Heimat, als auch genreartige Bilder aus der heiligen Geschichte. Zu den besten Werken seiner
Jugendzeit gehören: Die Flucht nach Ägypten,
[* 21] für die KircheSan Girolamo zu Bassano (1534);
Besonders reich an Gemälden B.s ist das Hofmuseum zu Wien;
[* 23] hervorzuheben sind: Der barmherzige
Samariter, Anbetung der Hirten, Einzug in die Arche des Noah, Christus treibt die Wechsler aus dem Tempel
[* 24] (auch in der Nationalgalerie
zu London),
[* 25] Selbstbildnis des Künstlers. Die DresdenerGalerie besitzt: Zug
der Israeliten durch die Wüste, Die Arche Noaas, Moses
und die Israeliten am Felsenquell, Loths Flucht aus Sodom, Bekehrung des Paulus, Verkündigung der frohen
Botschaft an die Hirten, Heimreise des jungen Tobias. - Seine vier Söhne, unter denen Francesco (1549-97) und Leandro (1558
-1623) hervorragen, betrieben mit dem Vater eine förmliche Bilderfabrik.
Ihre Werke sind fast in allen Galerien zahlreich vertreten; eins der besten Francescos ist ein Deckengemälde
im Dogenpalast zu Venedig, die Einnahme von Pavia bei Nachtzeit vorstellend. Das Berliner
[* 26] Museum besitzt von ihm einen barmherzigen
Samariter, die DresdenerGalerie eine Himmelfahrt Maria, eine Anbetung der Hirten, daß Hofmuseum zu Wien einen heil. Franziskus
und eine heil. Clara. Von Leandro ist ein gutes Bild der Dreieinigkeit in San Giovanni e Paolo zu Venedig.