Geist und seine Homilien obenan. Die seinen Namentragenden Liturgien sind, wenn auch nicht von ihm, doch ein Zeugnis
seiner liturgischen Thätigkeit. Am wichtigsten war seine
Beförderung des Mönchwesens, dessen eigentlicher Begründer er
ist. Seine Mönchsregeln, von denen die kürzere (regulae breviores, abgefaßt 362) jedenfalls von ihm herrührt, waren der
erste Versuch, gegenüber dem bisherigen Einsiedlerleben das Mönchtum in der Form des gemeinsamen Lebens
zu organisieren.
Doch kamen die
Gedanken des Basilius erst zur allgemeinen Geltung, nach dem
Kaiser Justinian dieselben seiner Klostergesetzgebung
zu
Grunde gelegt hatte. Auch seitdem sind die Regeln des Basilius kaum in ihrer ursprünglichen Form als Lebensregel
gebraucht, sondern in der von jedem
Typikon (s. d.) ausgeprägten Form. Im
Abendlande trat bald an ihre
Stelle die Regel
Benedikts.
Die bei ihnen beharrenden Mönche und Nonnen nanntem an
Basilianer und Basilianerinnen, die letztern wahrscheinlich schon
von Makrina gestiftet. Das Morgenland. Mönchtum hat die Benennung nach Basilius abgelehnt. InItalien
[* 3] und
Amerika
[* 4] giebt es noch Basilianerklöster. Ein
Teil derselben verschärfte unter Matteo de la Fuente 1557 zu Tardon die alten Regeln
und nannte sich reformierte
Basilianer oder
Tardoniten. - Die beste Gesamtausgabe der
Schriften des Basilius ist die von den
Maurinern
Garnier und
Maran (3 Bde., Par. 1721-30), verbessert von de
Sinner (3 Bde., ebd.1839-40), wieder abgedruckt bei Migne
(«Patrologia graeca», Bd.
29-32),
eine deutsche
Übersetzung ausgewählter Werke von Gröne (3 Bde.,
Kempten
[* 5] 1875-81).
Balentinus, Alchimist, angeblich am Oberrhein geboren, soll in seiner
JugendReisen durch
Spanien,
[* 7] die
Niederlande
[* 8] und England gemacht und 1413 im Peterskloster in
Erfurt
[* 9] gelebt haben. Seine zahlreichen
Schriften zeigen ein seltsames Gemisch
von mystischer Schwärmerei und wahrem Forschungsdrang. Er kannte das metallische
Arsen genau, wußte,
daß es mit Schwefel eine rote
Verbindung eingehe, er erwähnt zuerst des Wismuts, des Zinks. Das
Quecksilber stellte er durch
Destillation
[* 10] von
Sublimat mit Kalk in rein ster Form dar, er beschrieb die
Darstellung des
Knallgoldes und kannte dessen
explosive Wirkung.
Quecksilbersalpeter und
Bleizucker stellte Basilius zuerst dar; er erhielt Eisenvitriol durch
Lösen von
Eisen
[* 11] in Schwefelsäure
[* 12] und
beschreibt die Bereitung des Grünspans. Aus dem Schwefelspießglanz schied er metallisches
Antimon ab und bereitete eine
ganze Reihe von Antimonverbindungen: das Antimonglas, die Spießglanzblumen, Goldschwefel, Spießglanzbutter u.s.w. Er führte
die Antimonpräparate in die
Medizin ein und glaubte damit auf gleiche
Weise den kranken Körper heilen
zu können, wie nach seiner
Beobachtung unreines
Gold
[* 13] durch Schmelzen mit
Spießglanz geläutert wird.
Von größter Bedeutung für die
Chemie ist seine Entdeckung der Salzsäure geworden, die er durch
Destillation von Kochsalz
mit Vitriolöl erhielt. In der Untersuchung der Metalle bewies er große Geschicklichkeit. Seine
Schriften
wurden erst lange nach seinem
Tode gesammelt und sind mehrfach herausgegeben worden; es ist ungewiß, ob
die Originale in
deutscher oder lat.
Sprache
[* 14] verfaßt waren. Die wichtigsten sind: «Currus triumphalis Antimonii» («Der
Triumphwagen des
Antimon»),
«De magno lapide antiquorum Sapientum» («Vom großen
Stein der uralten
Weisen»),
«Repetitio de etc.» («Wiederholung
u.s.w.»),
«Apocalypsis chemica» («Offenbarung
der verborgenen Handgriffe»),