byzant.
Kaiser (867-886),Stifter der sogenannten macedon. Dynastie. In jungen Jahren
längere Zeit Sklave in bulgar. Gefangenschaft, gelangte
er 838 nach
Konstantinopel,
[* 2] wo er durch seine Schönheit und
Stärke
[* 3] die
Aufmerksamkeit des
KaisersMichael III. auf sich zog. Dieser ernannte ihn 850 zum Stallmeister, 865 zum
Oberstkämmerer;
bald wurde Basilius der vertrauteste polit. Ratgeber
Michaels. Es gelang ihm, seinen Hauptgegner, des
Kaisers
mächtigen Oheim Bardas, aus dem Wege zu räumen, worauf er zum
Präfekten der Hauptstadt und 26. Mai 866 zum
Cäsar und Mitregenten
erhoben wurde.
Nachdem er
Michael hatte ermorden lassen, bestieg er selbst den
Thron
[* 4] 23. Sept. 867. Basilius war ein mit praktischem
Verstande begabter, thatkräftiger
Regent; er stellte Ordnung in der
Verwaltung her und sorgte für eine tüchtige Recktspflege.
Sehr wechselvoll waren die langwierigen Kämpfe mit den
Arabern; während 878 mit dem Fall von
Syrakus
[* 5]
Sicilien in die
Hände
der
Araber geriet, gelang es Basilius, dieselben aus
Calabrien zu vertreiben, und die griech. Flotte erfocht 881 in
den peloponnes.
Gewässern Erfolge. 877 wurde auch die byzant. Hoheit über die dalmatin. und kroat.
Slawen hergestellt. Basilius starb 29. Aug. 886.
mit dem
Beinamen Bulgaroktonos (Bulgarentöter), byzant.
Kaiser (976-1025), Sohn des
KaisersRomanos II.
und der
Theophano, zog, nachdem er denAufstand des
Generals Bardas Skleros in
Kleinasien 979 unterdrückt
hatte, 981 gegen die
Bulgaren; er wurde aber bei Triadica (unweit
Sofia) geschlagen. Erst als durch den
Tod des Bardas
Phokas 989 dem
Bürgerkriege ein Ende gemacht war, unternahm Basilius einen neuen Heereszug gegen die
Bulgaren. 996 war das
Schicksal derselben
entschieden und 1018 das
BulgarischeReich vollständig zu
Grunde gerichtet; es wurde in eine griech.
Provinz
verwandelt. Zu gleicher Zeit ließ Basilius Kämpfe mit den
Arabern in
Italien
[* 6] und mit den sächs.
Kaisern führen. Er starb im Dez. 1025 kinderlos.
der
Heilige, genannt der
Große, geb. um 330 zuCäsarea in Kappadocien, wurde von seiner
Mutter Emmelia mit seinem
BruderGregor von
Nyssa (s. d.) christlich erzogen, studierte zu
Konstantinopel und
Athen
[* 7] in den Schulen
heidn.
Philosophen, schloß hier Freundschaft mit
Gregor von Nazianz, trat dann 355 in seiner Vaterstadt als
Lehrer der Rhetorik
auf, ward aber durch das
Beispiel seiner
Mutter und seiner Schwester Makrina für ein erbauliches Leben
gewonnen.
Nachdem er auf einer längern
Reise die berühmtesten
Asceten in
Syrien,
Palästina
[* 8] und
Ägypten
[* 9] kennen gelernt hatte, ließ er
sich als Mönch in
Pontus, nahe bei dem
Kloster seiner Schwester, nieder.
Bischof Eusebius von
Cäsarea weihte ihn 364 zum Presbyter; 370 wurde
Basilius sein Nachfolger im Bischofsamte. Ein geistvoller Prediger und gelehrter Theologe, aber noch größer als
Kirchenfürst, genoß er unter den griech. Kirchenvätern das größte kirchliche Ansehen,
namentlich wegen seiner erfolgreichen Bemühungen, die durch die arianischen Streitigkeiten zerrüttete morgenländ.
Kirche
zu reorganisieren
und sie zugleich mit dem
Abendlande zur gemeinsamen Bekämpfung des
Arianismus zu verbinden.
Auch auf dem Gebiete der
Humanität und der innern Mission hat er sich durch die Gründung der nach ihm genannten Krankenhauskolonie
Basilias vor den
ThorenCäsareas große Verdienste erworben. Er starb 1. Jan. 379. Die griech.
Kirche feiert sein Fest den 1. Jan., die
abendländische den 14. Juni.
Geist und seine Homilien obenan. Die seinen Namentragenden Liturgien sind, wenn auch nicht von ihm, doch ein Zeugnis
seiner liturgischen Thätigkeit. Am wichtigsten war seine Beförderung des Mönchwesens, dessen eigentlicher Begründer er
ist. Seine Mönchsregeln, von denen die kürzere (regulae breviores, abgefaßt 362) jedenfalls von ihm herrührt, waren der
erste Versuch, gegenüber dem bisherigen Einsiedlerleben das Mönchtum in der Form des gemeinsamen Lebens
zu organisieren.
Doch kamen die Gedanken des Basilius erst zur allgemeinen Geltung, nach dem Kaiser Justinian dieselben seiner Klostergesetzgebung
zu Grunde gelegt hatte. Auch seitdem sind die Regeln des Basilius kaum in ihrer ursprünglichen Form als Lebensregel
gebraucht, sondern in der von jedem Typikon (s. d.) ausgeprägten Form. Im Abendlande trat bald an ihre Stelle die Regel Benedikts.
Die bei ihnen beharrenden Mönche und Nonnen nanntem an Basilianer und Basilianerinnen, die letztern wahrscheinlich schon
von Makrina gestiftet. Das Morgenland. Mönchtum hat die Benennung nach Basilius abgelehnt. In Italien und Amerika
[* 11] giebt es noch Basilianerklöster. Ein Teil derselben verschärfte unter Matteo de la Fuente 1557 zu Tardon die alten Regeln
und nannte sich reformierte Basilianer oder Tardoniten. - Die beste Gesamtausgabe der Schriften des Basilius ist die von den Maurinern
Garnier und Maran (3 Bde., Par. 1721-30), verbessert von de
Sinner (3 Bde., ebd.1839-40), wieder abgedruckt bei Migne
(«Patrologia graeca», Bd.
29-32),
eine deutsche Übersetzung ausgewählter Werke von Gröne (3 Bde., Kempten
[* 12] 1875-81).
Balentinus, Alchimist, angeblich am Oberrhein geboren, soll in seiner JugendReisen durch Spanien,
[* 14] die Niederlande
[* 15] und England gemacht und 1413 im Peterskloster in Erfurt
[* 16] gelebt haben. Seine zahlreichen Schriften zeigen ein seltsames Gemisch
von mystischer Schwärmerei und wahrem Forschungsdrang. Er kannte das metallische Arsen genau, wußte,
daß es mit Schwefel eine rote Verbindung eingehe, er erwähnt zuerst des Wismuts, des Zinks. Das Quecksilber stellte er durch
Destillation
[* 17] von Sublimat mit Kalk in rein ster Form dar, er beschrieb die Darstellung des Knallgoldes und kannte dessen
explosive Wirkung.
Quecksilbersalpeter und Bleizucker stellte Basilius zuerst dar; er erhielt Eisenvitriol durch Lösen von Eisen
[* 18] in Schwefelsäure
[* 19] und
beschreibt die Bereitung des Grünspans. Aus dem Schwefelspießglanz schied er metallisches Antimon ab und bereitete eine
ganze Reihe von Antimonverbindungen: das Antimonglas, die Spießglanzblumen, Goldschwefel, Spießglanzbutter u.s.w. Er führte
die Antimonpräparate in die Medizin ein und glaubte damit auf gleiche Weise den kranken Körper heilen
zu können, wie nach seiner Beobachtung unreines Gold
[* 20] durch Schmelzen mit Spießglanz geläutert wird.
Von größter Bedeutung für die Chemie ist seine Entdeckung der Salzsäure geworden, die er durch Destillation von Kochsalz
mit Vitriolöl erhielt. In der Untersuchung der Metalle bewies er große Geschicklichkeit. Seine Schriften
wurden erst lange nach seinem Tode gesammelt und sind mehrfach herausgegeben worden; es ist ungewiß, ob
die Originale in
deutscher oder lat. Sprache
[* 21] verfaßt waren. Die wichtigsten sind: «Currus triumphalis Antimonii» («Der
Triumphwagen des Antimon»),
«De magno lapide antiquorum Sapientum» («Vom großen
Stein der uralten Weisen»),
«Repetitio de etc.» («Wiederholung
u.s.w.»),
«Apocalypsis chemica» («Offenbarung
der verborgenen Handgriffe»),