Basilides
,
Gnostiker, stammte aus
Syrien und lebte zu
Alexandria zur Zeit des
Kaisers Hadrianus. Sein
System ist eine
Weiterbildung der
Lehre
[* 2] des
Saturninus (s.d.), die
Grundanschauung dualistisch, durch sittlichen Ernst sich auszeichnend, aber
auch in ihrem wunderlichen mytholog.
Eklekticismus und ihrer phantastischen Zahlenmystik vollständig
von dem Grundzuge ihrer Zeit beherrscht. Um den Ursprung des
Bösen zu erklären, nahm Basilides
eine anfängliche Mischung geistiger
und materieller Elemente in der von untergeordneten Geistern herrührenden Schöpfung an, deren allmähliche Scheidung die
Aufgabe der
Erlösung ist.
Besonders merkwürdig erschien seine Annahme von 365 aus dem obern Lichtreiche (der Ogdoas oder heiligen Achtzahl) stufenweise erflossenen Geisterreihen, deren Zahl durch den Geheimnamen des unbekannten Gottes, Abrasar (s. Abraxas), angedeutet wurde. Von den Schriften des und seines Sohnes Isidor, meist ethischen Inhalts, sind noch Fragmente erhalten. Aus dem ältern Basilidianischen System ging frühzeitig eine unter dem Einflüsse stoischer Philosophie wesentlich modifizierte Lehre hervor, welche der Verfasser der «Philosophumena» (s. Hippolytus) nach einer Basilidianischen Schrift ausführlich schildert.
Vgl. Jacobi, Basilidis philosophi gnostici sententiae (Berl. 1852);
Uhlhorn, Das Basilidianische System (Gött. 1855);
Hilgenfeld im Anhange zu seiner «Jüdischen Apokalyptik» (Jena [* 3] 1857).