Baryumsulfuret
(Schwefelbaryum) BaS erhält man durch
Glühen von schwefelsaurem
Baryt mit
Kohle; man vermischt Schwerspatpulver
mit Kohlenpulver, Roggenmehl und
Wasser, formt aus der
Masse
Cylinder und glüht diese nach dem
Trocknen zwischen
Kohle (vgl.
Barytweiß). Das
Präparat ist weiß, phosphoreszierend, in
Wasser löslich und wird an feuchter
Luft zu
unterschwefligsaurem, kohlensaurem
Baryt und
Schwefelwasserstoff zersetzt. Übergießt
man es mit weniger
Wasser, als zur
Lösung
erforderlich ist, so entstehen
Baryumoxydhydrat u. Baryumsulf
hydrat BaS,HS, welch letzteres durch
Zink- oder
Kupferoxyd unter
Bildung von
Schwefelmetall und
Baryumoxydhydrat zersetzt wird. Baryumsulfuret
wird behufs der Gewinnung andrer Barytpräparate
dargestellt.
Der
Schuster Casciorolus in
Bologna entdeckte 1602, daß
Schwerspat, mit verbrennlichen
Substanzen geglüht und dann den Sonnenstrahlen
ausgesetzt, im
Dunkeln leuchtet. Das
Präparat, im wesentlichen aus Baryumsulfuret
bestehend, wurde später unter dem
Namen
Bologneser oder
Bononischer Leuchtstein bekannter. Aus gefälltem schwefelsauren
Baryt durch
Glühen mit
Holzkohle dargestellt
und noch warm in Glasröhren eingeschlossen, phosphoresziert er mit intensiv orangerotem
Licht.
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