Baryumoxyd
hydrat,
Barythydrat, Baryumhydroxyd, Ätzbaryt, Ba(OH)2 ^[Ba(OH)2], krystallisiert Ba(OH)2 ^[Ba(OH)2] + 8H2O , entsteht beim Befeuchten von Baryumoxyd mit Wasser; zu seiner Darstellung behandelt man Baryumsulfid mit Wasser, wobei und Baryumsulfhydrat entstehen:
2BaS + 2H2O = Ba(OH)2 ^[Ba(OH)2] + Ba(SH)2 ^[Ba(SH)2].
Kocht man dann die Lösung, die beide
Verbindungen enthält, mit Kupferoxyd
(Hammerschlag oder gerösteter Kupferasche), so
wird das
Baryumsulfhydrat unter Abscheidung von unlöslichem Schwefelkupfer in Baryumoxyd
hydrat verwandelt:
Ba(SH)2 ^[Ba(SH)2] + 2CuO = Ba(OH)2 ^[Ba(OH)2] + 2CuS.
Die vom Schwefelkupfer abfiltrierte Flüssigkeit liefert beim Erkalten eine reichliche
Krystallisation
von Baryumoxyd
hydrat. Das Baryumoxydhydrat
krystallisiert in wasserhellen
Tafeln. Es absorbiert mit großer
Begierde
Kohlensäure aus der Luft; die Lösungen
wie die
Krystalle sind daher vor dem Zutritt der Luft zu bewahren.
Beim
Trocknen, in kohlensäurefreier Luft bleibt bei 100°
ein
Hydrat
¶
mehr
von der Zusammensetzung Ba(OH)2 + H20 ^[Ba(OH)2 + H2O] zurück, das letzte Krystallwassermolekül entweicht bei
schwacher Rotglut, das Hydratwasser kaum bei Weißglut. In Wasser ist es verhältnismäßig leicht löslich, es erfordert 2 Teile
siedendes, 20 Teile kaltes Wasser, die kalt gesättigte Lösung bezeichnet man als Barytwasser. Baryumoxyd
hydrat findet namentlich in der
analytischen Chemie Verwendung, wurde früher auch benutzt, um aus den Melassen der Rübenzuckerfabriken den Zucker
[* 3] abzuscheiden,
gestützt auf die Eigenschaft des Rohrzuckers, mit Baryt eine schwer lösliche krystallisierte Verbindung einzugehen, jedoch
ist dieses von Dubrunfaut eingeführte Verfahren durch bessere Methoden verdrängt.