Chlorbarium, BaCl2 , entsteht beim Lösen von natürlich vorkommendem
kohlensaurem Baryum, Witherit, in verdünnter Salzsäure, ferner durch Zersetzung von Schwefelbaryum mit Salzsäure oder durch
Schmelzen von schwefelsaurem Baryum mit einem Metallchlorid und Kohle. Letztere Methode eignet sich am besten für den Großbetrieb.
Als Metallchlorid verwendet man entweder Chlorcalcium, das als wertloses Nebenprodukt bei verschiedenen
Prozessen gewonnen wird, oder Manganchlorür, Nebenprodukt der Chlorkalkfabrikation. Die bei Glühhitze stattfindende Reaktion
zwischen schwefelsaurem Baryum, Chlorcalcium und Kohle verläuft so, daß dabei in Wasser unlösliches Schwefelcalcium und Kohlenoxyd
entsteht, nach folgender Gleichung:
BaSO4 + CaCl2 +4 C = BaCl2 + CaS + 4CO.
Die Schmelze wird mit Wasser ausgelaugt, wobei das in Lösung geht, während Schwefelcalcium zurückbleibt.
Die Lösung des Baryumchlorid wird durch Verdampfen in eisernen Pfannen
konzentriert und liefert dann beim Erkalten das krystallisierte
Baryumchlorid, BaCl2 + 2H2O . Es bildet rhombische Tafeln von bitter-salzigem Geschmack, ist wie alle Baryumsalze
giftig, löst sich sehr leicht in Wasser, nicht in Alkohol; bei 100° verliert es sein Krystallwasser,
das wasserfreie Salz
[* 7] schmilzt bei Rotglut. Baryumchlorid findet Verwendung zur Darstellung anderer Baryumsalze, außerdem in der analytischen
Chemie zum Nachweis von Schwefelsäure und in der Technik zur Reinigung des Wassers, welches zum Speisen von Dampfkesseln dienen
soll. Baryumchlorid kostet 14-30 M. pro 100 kg.