Baryumchlorid
(Chlorbaryum) BaCl2 wird durch Auflösen von
Witherit
[* 2] (kohlensaurem
Baryt) in
Salzsäure,
durch Zersetzen von
Schwefelbaryum (aus
Schwerspat) mit
Salzsäure oder durch
Glühen von
Schwerspat mit
Kohle und
Manganchlorür
(Chlorbereitungsrückstände) und
Auslaugen mit
Wasser gewonnen. Die verdampfte
Lösung gibt beim Erkalten
farblose, luftbeständige
Kristalle
[* 3] mit 2
Molekülen
Kristallwasser, welche bei 113° ihr
Kristallwasser verlieren, beim
Liegen
an der
Luft es aber wieder aufnehmen. Baryumchlorid
schmeckt bitter, scharf salzig, ekel- und brechenerregend, löst
sich in 2½ Teilen kaltem, in 1½ Teilen kochendem
Wasser, weniger in salzsäurehaltigem
Wasser, nicht in konzentrierter
Salzsäure, kaum in
Alkohol und schmilzt bei Rotglut. Es ist sehr giftig, wird zuweilen bei
Skrofulose,
Tuberkulose, rheumatischen
Gelenkentzündungen etc. angewandt,
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dient auch in der Technik als Mittel gegen den Kesselstein (es zersetzt den Gips [* 5] des harten Wassers), zur Darstellung von Barytweiß und andern Barytpräparaten, als fäulniswidriges Mittel, Ratten- und Mäusegift und als Reagens auf Schwefelsäure, [* 6] welche in der Chlorbaryumlösung einen Niederschlag von weißem schwefelsauren Baryt erzeugt.