Baryton
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ein Streichinstrument, das jetzt veraltet ist, aber im vorigen Jahrhundert sich großer Beliebtheit erfreute. Dasselbe hatte die Größe des Cello (resp. der Gambe) und war seiner Konstruktion nach das Baßinstrument der Viola d'amour, sofern es sieben Saiten hatte, unter denen aber (unterm Griffbrett) noch eine Anzahl andrer (9-24 Stahlsaiten) lagen, welche, wenn das Instrument gespielt wurde, mittönten, auch wohl, soweit sie frei lagen, mit dem Daumen der linken Hand [* 2] gegriffen wurden. Die Stimmung der obern Saiten war: 'H E A d f h e'. ¶
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Haydn hat eine große Anzahl von Kompositionen (175) für das Baryton
geschrieben, doch sind die meisten derselben durch eine Feuersbrunst
zerstört; gedruckt ist nichts davon. Auch mehrere andre zeitgenössische Komponisten haben für das Baryton
geschrieben (F. Paër,
Weigl, Eybler, Pichel etc.). Das Instrument wurde schon im 17. Jahrh. gebaut, z. B.
von A. Stainer (1660). Das italienische Viola di bardone ist wohl nur eine Korrumpierung des Namens, während die auch vorkommende
Bezeichnung Viola di bordone sich auf die neben dem Griffbrett liegenden Saiten bezieht (vgl. Bordun). -
Baryton
ist auch der Name eines Blechblasinstruments (Baritonhorn), das seines weichen, vollen Tones wegen auch
Euphonium genannt wird; dasselbe hat, wenn es in C steht, einen Umfang vom (großen) C bis zum (eingestrichenen) b' oder, wenn
es in B steht (in letzterm Fall auch Tenortuba genannt), vom (Kontra-) ,B bis zum (eingestrichenen) as'. Das Instrument ist
in den deutschen Militärmusiken eingeführt.