Barye
(spr. barih), Antoine Louis, franz. Bildhauer, Begründer der modernen Tierplastik, geb. zu Paris, [* 3] lernte beim Bildbauer Bosio Modellieren, beim Maler Gros Zeichnen. Zuerst arbeitete er für Juweliere und Goldschmiede, später widmete er sich vorzugsweise der plastischen Darstellung von Tieren. Mit dem Tiger, der ein Krokodil zerreißt, begründete er 1831 seinen Ruf. Noch mehr Erfolg hatte der Löwe, welcher eine Schlange [* 4] zerreißt (Tuileriengarten).
Seit 1854 war er am Jardin des Plantes als Zeichner angestellt. Seine zahlreichen Werke bestehen meistens in kleinern
Darstellungen
einzelner
Typen und Gruppen von
Tieren. Hauptwerke des
Meisters sind auch der
Kentaur
[* 5] und der Lapith (1851),
Theseus den Minotaurus
[* 6] bekämpfend; von seinen größern
Bronzen sind berühmt die beiden sitzenden Löwen,
[* 7] jetzt an der Einfahrt des Tuilerienhofs,
und das Relief des liegenden Löwen am Piedestal der Julisäule in
Paris. Auch verfertigte er 1864 das
Reiterstandbild Napoleons Ⅰ. für
Ajaccio. Seit 1868 war Barye
Mitglied der
Akademie der schönen Künste. Er starb zu
Paris. Barye
, außerdem auch Aquarellmaler, Radierer und Lithograph, war einer der eifrigsten Vorkämpfer des
Realismus, der ein eindringliches Naturstudium mit großer Kühnheit der
Auffassung zu vereinigen wußte.
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Vgl.
Alexandre, A. L. Barye
(Par. 1889);
Ballu, L’ œuvre de Barye
(ebd. 1890).