Baruch
(hebr., d. h. der Gesegnete), der Sohn des Nerija,
der Freund und Gefährte des
Propheten
Jeremias, der ihm seine Orakel zu diktieren pflegte und mit dem er nach
Ägypten
[* 2] auswanderte,
über seine fernern
Schicksale giebt es nur Sagen; nach der einen starb er in
Ägypten, nach der andern
in
Babylonien. Unter seinem
Namen ist ein apokryphisches Werk in griech. (ursprünglich hebr.)
Sprache
[* 3] erhalten, das
«Buch Baruch»
, das eine Trostrede an die Israeliten enthält und den Wiederaufbau
Jerusalems verheißt.
In den Bibelausgaben wird gewöhnlich als
Kapitel 6 ein ebenfalls apokrypher
Brief des
Propheten
Jeremias
an die verbannten Israeliten in
Babylonien angefügt. Außerdem ist in einer Mailänder Handschrift in syr.
Sprache noch ein
Buch apokalyptischen
Inhalts mit einem
«Briefe an die 9½
Stämme Israels jenseit des Euphrat» am
Schlusse, der auch anderweitig
überliefert ist, unter B.s
Namen vorhanden, alle pseud-epigraphischen Ursprungs.
Vgl. Kneucker, Das
Buch Baruch
(Lpz. 1879);
Schürer, Geschichte des jüd. Volks im Zeitalter Jesu Christi, Tl. 2 (2. Aufl., ebd. 1880).