Bartsch
,
Posen

* 2
Posen.rechter Nebenfluß der Oder in Posen [* 2] und Schlesien, [* 3] entspringt in sumpfiger Gegend östlich von Odenau, ist 165 km lang, hat ein schwaches Gefälle und mündet bei Schwusen;
Bartonia - Bartsch
Bartsch
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Bartsch,
Posen
* 2
Posen.rechter Nebenfluß der Oder in Posen [* 2] und Schlesien, [* 3] entspringt in sumpfiger Gegend östlich von Odenau, ist 165 km lang, hat ein schwaches Gefälle und mündet bei Schwusen;
Bartsch,
1) Adam, Ritter von, Kupferstecher und Kunstschriftsteller, geb. zu Wien, [* 5] bildete sich unter Domaneck und Schmutzer zum Kupferstecher aus und erhielt bald nachher eine Anstellung an der k. k. Bibliothek und bei der von Eugen von Savoyen gestifteten Kupferstichsammlung. Er ward 1816 zum ersten Kustos derselben ernannt, 1812 in den Ritterstand erhoben und starb in Hietzing bei Wien. Sein Hauptwerk ist der »Peintre-graveur« (Wien 1802-1821, 21 Bde.; neue Ausg., Leipz. 1866),
womit Bartsch
der Begründer der neuern Kupferstichwissenschaft wurde. Trotz großer
Lücken genießt
das Werk noch heutzutage klassisches Ansehen. Außerdem gab er kritische Verzeichnisse (»Catalogues
raisonnés«) der Werke von
Guido Reni
(Wien 1795),
Rembrandt (das. 1797),
Leichlingen - Leidener
* 6
Leiden.Lukas van Leiden [* 6] (das. 1798),
Molitor (Nürnb. 1813) u. a. heraus und besorgte auch Neudrucke von vier alten Holzschnittwerken Dürers (»Ehrenpforte«),
Hans
Burgkmairs u. a., welche die
Person und
Familie
Kaiser
Maximilians I. verherrlichen. Seine letzte
Schrift war die »Anleitung zur Kupferstichkunde«
(Wien 1820, 2 Bde.). Seine in
Kupfer
[* 7] gestochenen
Blätter belaufen sich auf
505, sie sind teils nach Originalzeichnungen berühmter
Meister, teils nach eigner
Erfindung in verschiedenen
Methoden gefertigt. Er verband mit Sicherheit und
Geschmack die
Nadel mit dem
Grabstichel und verstand in hohem
Grade, den
Geist
seiner
Originale klar aufzufassen und treu wiederzugeben. Zu Bartsch'
besten
Platten gehören zwölf Tierstücke nach den
Zeichnungen
von H.
Roos. Ein Verzeichnis seiner Werke lieferte sein Sohn
Friedrich Jos.
Adam,
Ritter von Bartsch
, geb. zu
Wien, seit 1827
Kustos der
Wiener Hofbibliothek, gest. im »Catalogue
des estampes de J. A. de Bartsch«
(Wien 1818). Er schrieb auch:
»Chronologie der griechischen und römischen
Künstler«
(Wien 1835)
und »Die Kupferstichsammlung der k. k.
Hofbibliothek« (das. 1854).
Sprocke - Spruner
* 8
Sprottau.2) Karl, Philolog, besonders im Fach der ältern deutschen und romanischen Litteratur ausgezeichnet, geb. zu Sprottau, [* 8] studierte seit 1849 in Breslau [* 9] anfänglich klassische Philologie, wandte sich aber bald, unter Weinholds Leitung, dem Studium der germanischen und romanischen Sprachen zu und setzte dasselbe 1851-52 in Berlin [* 10] unter Maßmann, Aufrecht, W. Grimm u. a. fort. Nachdem er seit 1853 in London, [* 11] Paris [* 12] und Oxford [* 13] die provençalischen Handschriften der dortigen Bibliotheken durchforscht, ward er 1855 Kustos der Bibliothek des Germanischen Museums in Nürnberg, [* 14] 1858 Professor der deutschen und romanischen Philologie in Rostock [* 15] und 1871 Holtzmanns Nachfolger an der Universität zu Heidelberg, [* 16] wo er noch gegenwärtig lehrt und seit 1873 zugleich das Seminar für neuere Sprachen leitet.
Bartsch'
Leistungen bestehen zunächst in
Ausgaben von ältern deutschen Gedichten;
es erschienen von ihm z. B. Strickers »Karl d. Gr.« (Quedlinb. 1857);
»Berthold von Holle« (Nürnb. 1858);
»Mittelhochdeutsche Gedichte« (Stuttg. 1860);
»Meleranz von dem Pleier« (das. 1861);
die »Meisterlieder der Kolmarer Handschrift« (das. 1862);
die »Deutschen Liederdichter des 12.-14. Jahrhunderts« (2. Aufl., das. 1879);
»Herzog Ernst« (Wien 1869);
Konrad von Würzburgs »Partonopier und Meliur« (das. 1871);
»Reinfried von Braunschweig« [* 17] (Stuttg. 1872);
»Hugo von Montfort« (Tübing., Litterar. Verein, 1879) u. a. Daran reihen sich die Schriften: »Über Karlmeinet« (Nürnb. 1861);
»Albrecht von Halberstadt und Ovid im Mittelalter« (Quedlinb. 1861);
»Beiträge zur Geschichte und Kritik der Kudrun« (Wien 1865) und »Untersuchungen über das Nibelungenlied« (das. 1865),
sein bedeutendstes Werk, wodurch die Nibelungenfrage in ein neues Stadium gerückt ward (s. Nibelungenlied).
Eine Ergänzung dieses Werks bildet seine große Ausgabe von »Der Nibelunge nôt«, mit Lesarten und Wörterbuch (Leipz. 1870-80, 3 Bde.),
und der »Klage« (das. 1875) sowie eine kleinere Ausgabe des Nibelungenliedes (5. Aufl. 1879),
Bartschin - Bary
* 18
Seite 2.409.die er für Pfeiffers »Klassiker des deutschen Mittelalters« lieferte. An diesem Sammelwerk, dessen Leitung er nach dem Tod Pfeiffers ¶
selbst übernahm, beteiligte er sich außerdem durch Ausgaben der »Kudrun« (4. Aufl. 1881),
des »Wolfram von Eschenbach« (2. Aufl. 1875-77, 3 Bde.) etc. und stellte denselben eine zweite Sammlung an die Seite: »Deutsche [* 19] Dichtungen des Mittelalters« (bis jetzt 5 Bde.),
für die
er 1874 die Ausgabe des »Rolandsliedes« lieferte. Außerdem veröffentlichte Bartsch:
»Denkmäler der provençalischen
Litteratur« (Stuttg. 1856);
»Peire Vidals Lieder« (Berl. 1857);
»Chrestomathie provençale« (4. Aufl., Elberf. 1882);
eine Ausgabe des geistlichen Schauspiels »Sancta Agnes« (Berl. 1869);
»Grundriß zur Geschichte der provençalischen Litteratur« (Elberf. 1872);
eine »Chrestomathie de l'ancien français« (5. Aufl., Leipz. 1884);
»Altfranzösische Romanzen und Pastourellen« (das. 1870);
»Sagen, Märchen und Gebräuche aus Mecklenburg« [* 20] (Wien 1879-80, 2 Bde.).
Germanen und Germanien
* 21
Germania.
Als Übersetzer bewährte er sich durch seine Übertragungen von Rob. Burns' »Liedern und Balladen« (Hildburgh.
1865) und des »Nibelungenliedes« (2. Aufl., Leipz. 1880) sowie die im
Versmaß des Originals gehaltene Übertragung von Dantes »Göttlicher Komödie« (das. 1876) und »Alte französische
Volkslieder« (Heidelb. 1882). Einem Nachbargebiet der deutschen Philologie angehörig sind dagegen: »Der saturninische Vers
und die altdeutsche Langzeile« (Leipz. 1867) und »Die
lateinischen Sequenzen des Mittelalters« (Rostock 1868). Endlich besorgte Bartsch
die Bearbeitung der fünften Auflage von Kobersteins
»Grundriß der deutschen Litteraturgeschichte« (Leipz. 1872-73; Bd. 1 in 6. Aufl.,
das. 1884) wie auch die Fortführung der fünften Auflage von Gervinus' »Geschichte der deutschen Nationallitteratur«
und 1883 die zweite Auflage von Diez' »Poesie der Troubadours«. Vor andern Zeitschriften verdankt Bartsch
besonders Pfeiffers »Germania«,
[* 21] deren Leitung er 1869 ganz übernahm, reiche Beiträge, z. B. die so nützlichen »Bibliographischen
Übersichten der Erscheinungen auf dem Gebiet der germanischen Philologie« für jedes Jahr. Als Supplement
zur »Germania« gab er »Germanistische Studien« (Wien 1872-75, 2 Bde.) heraus. Auch hat er einen Band
[* 22] Gedichte (»Wanderungen und
Einkehr«, Leipz. 1874) und »Gesammelte Vorträge und Aufsätze« (Freib. 1883) veröffentlicht.