Als sie aber verkündete,
Heinrich VIII. werde, wenn er sich von
Katharina scheiden lasse, nur noch kurze Zeit auf dem
Thron
[* 3] sitzen und bald eines schimpflichen
Todes sterben, und dadurch
Unruhen im
Volk erregte, wurde auf Befehl
des
Königs eine Untersuchung eingeleitet und das Mädchen zum
Tod verurteilt und hingerichtet. Der
Erzbischof Warham
entging der
Anklage durch seinen
Tod, der
BischofFisher wurde wegen
Mitwissenschaft und unterlassener
Anzeige des
Komplotts mit
Verlust seiner
Güter und Gefängnis bestraft.
¶
mehr
2) Bernhard, engl. Dichter, bezeichnet als »The Quaker
Poet«, geb. zu London,
[* 5] war gleich seinem Vater, einem Quäker, Kaufmann, dann eine Zeitlang Privatlehrer in Liverpool,
[* 6] bis er 1810 zu Woodbridge als Kommis in ein Bankgeschäft eintrat. Gleich seine ersten poetischen Erzeugnisse, die er 1812 unter
dem Titel: »Metrical effusions« herausgab, sprachen allgemein an;
seine »Poems by an amateur« (1818) gewannen
ihm die Freundschaft und Unterstützung des Londoner Buchhändlers Baldwin, die darauf folgenden »Poems« (1820, 4. Aufl.
1825) fanden bei den hervorragendsten Geistern, wie Southey, CharlesLamb und sogar Byron, Anerkennung.
Hierdurch ermutigt, veröffentlichte
er noch zahlreiche Sammlungen, die alle die Religiosität der Quäker atmen und durchweg anmutig und leicht
gehalten sind, so: »Napoleon and other poems«, »Verses on the death of Shelley« (1822),
»The reliquary« (1836) und »Household verses« (1845). Er starb -
Seine Tochter Lucy veröffentlichte außer eignen geistlichen Jugendschriften die »Selections from the poems and letters of
BernardBarton« (1849, neue Ausg. 1860).
Bernard, der Quäkerpoet genannt, geb. bei London, war Privatlehrer in Liverpool,
seit 1809 Bankcommis zu Woodbridge. Einer kleinen Gedichtsammlung, «Metrical
effusions» (1812),
endlich «Sea-weeds,
gathered in the autumn of 1846». B.s Dichtungen (mit Barton bezeichnet) durchzieht der Ton des Quäkers; die einfachen Gedanken
sind leicht in sanft fließenden Versen ausgedrückt. Durch eine Sammlung unter den Quäkern erhielt er
1824: 1200, durch R. Peel aus der Civilliste eine Pension von 100 Pfd. St. Nach seinem Tode veröffentlichte seine
Tochter, Lucy Barton, die wie B.s
¶
mehr
Schwester Frau Maria Hack viele Kinderschriften frommer Richtung verfaßte, «Selections from the poems and letters of Barton, with
memoir» (Lond. 1849; neue Ausg. 1860).
(spr. bahrt'n), Elisabeth, genannt das heilige Mädchen oder die Nonne von Kent, ein an nervösen Anfällen leidendes
Mädchen in Aldington (GrafschaftKent), die ihrer Anfälle wegen seit 1525 in den Ruf der Heiligkeit kam.
Dies benutzten der Erzbischof Warham von Canterbury und Bischof Fisher von Rochester, um sich ihrer für den alten Glauben gegen
die mit Heinrichs VIII. Ehe- und Kirchentrennung drohenden Neuerungen zu bedienen. Ihre Hellseherei rief große Aufregung hervor,
die sie dem schismatischen König gefährlich erscheinen ließ. Man brachte sie zum Geständnis, ein
betrügerisches Spiel getrieben zu haben; als sie dies widerrief, wurde sie hingerichtet (1534).