Bartolommeo
,
Fra, eigentlich
Baccio della Porta, einer der größten
Meister der
Florentiner
[* 2] Malerschule, geb. 1475 zu
Savignano in
Toscana.
Schüler von
Cosimo Rosselli, verdankte er seine höhere Ausbildung dem
Studium der Werke des
Leonardo da Vinci.
Er
war ein eifriger
Anhänger des Savonarola, zog sich nach dessen Ende 1500 in ein
Kloster zu
Florenz
[* 3] zurück
und entsagte für längere Zeit der Kunst, der er sich jedoch später wieder zuwandte. Vorzüglich regte ihn der Verkehr
mit
Raffael an, der 1504 nach
Florenz kam. Bartolommeo
starb in
Florenz.
Reine Empfindung, andachtsvolle Stimmung und leidenschaftslose Großartigkeit, gepaart mit lieblicher Naivetät in den weiblichen Köpfen, charakterisieren seine Bilder. Viele von diesen sieht man in Florenz: im Palazzo Pitti den auferstandenen Christus unter den vier Evangelisten und eine Kreuzabnahme;
in der Akademie Proben seiner Freskotechnik;
anderes in den Uffizien. In Lucca [* 4] befindet sich die Madonna mit Heiligen (1509; s. Tafel: Italienische Kunst VlI, [* 1] Fig. 7) und die Madonna della Misericordia (1515);
im Hofmuseum zu Wien [* 5] die Darstellung im Tempel [* 6] (1516), eins seiner würdevollsten Werke;
im Louvre: Verlobung der heil. Katharina (1511), thronende Madonna mit Heiligen (1511), Verkündigung Mariä (1515).
Vgl.
Frantz,
Fra Bartolommeo
della
Porta (Regensb. 1879);
Gruyer, Frau
et Mariotto (Par. 1886).