Adolfo, ital. Schriftsteller, geb. in
Fivizzano, studierte die
Rechte, war 1856-59 Mitredacteur des «Archivio storico italiano», 1859 Gymnasialdirektor
in
Alessandria, hierauf
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Direktor der Marineschule in Livorno
[* 3] und in ähnlichen Stellungen in Piacenza und Venedig
[* 4] und ist seit 1874 Professor am Instituto
degli studj superiori in Florenz.
[* 5] Außer vielen kleinern Arbeiten besorgte er mehrere geschätzte Ausgaben altital. Schriftwerke
und schrieb: «I viaggi di Marco Polo» (Mail. 1859),
«I primi due secoli della letteratura italiana» (ebd.
1870-79),
Daniello, ital. Gelehrter, geb. in Ferrara,
[* 6] ward 1623 Jesuit und wirkte als Prediger in seiner Vaterstadt, ward aber 1650 als Geschichtschreiber seines Ordens nach Rom
[* 7] berufen, wo er als Rektor des Jesuitenkollegs starb. Sein Hauptwert, reich an fein eingekleideten Lobesergüssen,
ist die «Istori della Compagnia di Gesú», von der
Bd. 1-3 (Rom 1653-63) die Geschichte des Ordens in Asien,
[* 8] Afrika
[* 9] und China,
[* 10] Bd. 4-5 (ebd. 1667-73) die in England und Italien
[* 11] enthalten.
Der erste Teil («Vita e istituto di S. Ignazio» sowie B.s ascetische und moralische
Schriften wurden ganz und einzeln (z.B. 9 Bde.,
Piacenza 1821; 3 Bde., Mail. 1831)
wiederholt gedruckt. Auch die physik. Abhandlungen«Del ghiaccio e della coagulazione» (Rom 1681),
«Del suono» (Bologna 1680)
und «Della tensione e pressione» (Rom 1677) machten Aufsehen. Seine sprachlichen Arbeiten waren zum Teil gegen die Crusca (s. d.)
gerichtet; am berühmtesten wurde «Il torto e il diritto del
non si può dato in giudizio sopra molte regole della lingua italiana» (Rom 1655). B.s «Opera complete» gab Marietti (34 Bde.,
Tur. 1823-44) heraus.
Pietro Sante, mit dem BeinamenPerugino, ital. Kupferstecher, geb. 1635 zu Bortola, gest. zu
Rom, war ein Schüler von Poussin und hat sich großen Ruhm durch seine Kupferstiche nach Originalen Raffaels,
der Carracci, Maratti u. a. sowie nach der Antike erworben.
oder Bartolo, Taddeo di, ital. Maler, geb. 1362 zu Siena, gest. 1432. Von seinem
Vater vorgebildet, war er als Freskomaler um 1400 für Kirchen und Rathaus in Pisa
[* 12] thätig; dann schmückte er Dom und Signoria
von Siena mit (jetzt verlorenen) Fresken; am bedeutendsten sind die 1407 in der Kapelle des Stadthauses zu Siena ausgeführten
Wandgemälde, welche Scenen aus dem Leben der Maria darstellen. Mehrere Jahre später, um 1414, malte
Bartoli noch den Vorsaal zu dieser Kapelle. Bartoli wirkte auch in Perugia, Padua
[* 13] und Volterra. Er setzte die Richtung der ältern Sienesischen
Schule, insbesondere des Pietro Lorenzetti, jedoch mit weniger Kraft,
[* 14] fort.