Bartkuckucke
,
s. Klettervögel. [* 2]
Bartkuckucke
76 Wörter, 538 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bartkuckucke,
s. Klettervögel. [* 2]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bartkuckucke
(Bucconidae), eine ans 5 Gattungen und 43 Arten bestehende, auf das tropische kontinentale Amerika [* 3] beschränkte Familie der Kuckucksvögel.
Sie haben einen nicht sehr langen, aber kräftigen Schnabel, der an den Winkeln von starken Bartborsten umgeben ist.
Die Flügel sind ziemlich lang, der Schwanz ist kurz;
an den kurzen Füßen ist die innerste und äußerste Zehe nach hinten gewandt.
Sie sind von plumper Gestalt, dickköpfig, haben ein lockeres, schlaffes Gefieder von dunkeln Farben.
ettervögel
[* 2] (Scansores, hierzu die Tafel »Klet
tervögel«),
Ordnung der Vögel,
[* 5] vor allem durch den Bau der zum Klettern
eingerichteten
Füße gekennzeichnet.
Meist sind zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten gerichtet
, doch kommt auch eine Wendezehe
vor; die Krallen sind
gewöhnlich nicht besonders stark. Zur Unterstützung beim Klettern
dient mitunter
der Schwanz, dessen alsdann steife Federn die Last des Körpers beim Anstemmen gegen den Baum tragen helfen. Der Schnabel ist immer
sehr stark, häufig zum Hämmern in Holz
[* 6] eingerichtet
, zuweilen auch kolossal entwickelt.
Die Form der Zunge ist äußerst verschieden. Die Flügel bleiben ziemlich kurz. Weitere Merkmale, die
auf alle Klet
tervögel und nicht zugleich auf die Vögel überhaupt passen würden, lassen sich nicht angeben. Im allgemeinen leben die
auf Bäumen und nähren sich von Insekten,
[* 7] doch verzehren manche unter ihnen auch Früchte oder Warmblüter. Sie sind universell
verbreitet
, finden sich jedoch am meisten in den Tropen. Man unterscheidet
etwa 20 Familien, von denen
aber mehrere sehr klein sind, über 170 Gattungen und gegen 1100 Arten. Die hauptsächlichsten Familien sind:
1. Spechte (Picidae), die typischen Klettervögel, mit starkem Schnabel, starken Krallen und zum Anstemmen eingerichtetem sogen. Stemmschwanz. Die mit Widerhaken besetzte Zunge kann weit hervorgeschnellt werden und dient zum Anspießen der Insekten in den Ritzen der Bäume. Sie kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Australien [* 8] vor und sind am meisten in Südamerika [* 9] und Südasien verbreitet. Die etwa 40 Gattungen und über 300 Arten werden in eine Reihe Unterfamilien geordnet. S. Spechte.
2. Wendehälse (Jyngidae), in der Alten Welt. Nur die Gattung Jynx (Wendehals, s. d.).
3. Honigkuckucke (Indicatoridae), in Afrika [* 10] und einem Teil Südasiens. Nur die Gattung Indicator. Leben von Bienen.
4. Bartvögel (Megalaemidae oder Capitonidae), in den Tropen beider Hemisphären; über 10 Gattungen mit 80 Arten; sehr schön gefärbte Fruchtfresser.
5. Pfefferfresser oder Tukane (Rhamphastidae), nur in Südamerika; 5 Gattungen, über 50 Arten; Fruchtfresser mit ungeheuern Schnäbeln und langer, gefiederter Zunge. S. Tukan.
6. Bananen- oder Pisangfresser (Musophagidae), nur in Afrika südlich von der Sahara; 2 Gattungen mit etwa 20 Arten.
7. Kuckucke (Cuculidae), kosmopolitische Klettervögel, 35 Gattungen mit 180 Arten. Hierher der Kuckuck (s. d.).
8. Bartkuckucke (Bucconidae), nur in Süd- und Mittelamerika; 5 Gattungen mit über 40 Arten.
9. Glanzvögel (Galbulidae), ebendaselbst; 6 Gattungen mit etwa 20 Arten.
10. Raken (Coraciidae), in der Alten Welt und Australien; 3 Gattungen mit gegen 20 Arten, darunter die Gattung Coracias (Mandelkrähe, s. d.).
11. Bienenfresser (Meropidae), ebendaselbst; 5 Gattungen mit über 30 Arten.
12. Trogons (Trogonidae), in den Tropen mit Ausnahme Australiens und Polynesiens, prachtvoll gefärbte Insektenfresser; [* 11] 7 Gattungen mit über 40 Arten; fossil in Frankreich.
13. Eisvögel (Alcedinidae), kosmopolitisch; 20 Gattungen mit gegen 130 Arten; s. Eisvogel. [* 12]
14. Nashorn- oder Hornvögel (Bucerotidae), in Afrika, Südasien und den benachbarten Inseln; 12 Gattungen mit 50 Arten; Schnabel mit hornigen Aufsätzen. S. Nashornvogel.
15. Wiedehopfe (Upupidae), in den Tropen der Alten Welt; 2 Gattungen mit etwa 20 Arten. S. Wiedehopf.