(PercaL.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Stachelflosser und der
Familie der Barsche (Percoidei),
Fische
[* 2] mit
länglichem, stark zusammengedrücktem Leib, am Hinterrand gezähnelten
Schuppen, gezähneltem Vor- und mit einem
Dorn versehenen
Hauptdeckel des Kiemendeckels, zahlreichen kleinen Borstenzähnen und zwei mehr oder weniger einander
genäherten Rückenflossen. Der Flußbarsch (Bürstel, Bürstling,
Bersig,
Berschling,
Schratz,
Anbeiß, P. fluviatilisL., s.
Tafel
»Fische II«),
[* 3]
bis 63
cm lang und 2 kg schwer, messinggelb, ins Grünliche schillernd, mit mehreren vom
Rücken gegen den
Bauch
[* 4] laufenden schwärzlichen Querbinden, blauschwarzem Augenfleck am Ende der vordern bläulich rotgrauen Rückenflosse,
gelben Brustflossen und roten
Bauch- und Afterflossen, findet sich in
Europa
[* 5] und Nordasien, besonders in
Seen mit klarem
Wasser, auch in
Flüssen,
Bächen und in der
Ostsee, lebt gesellig, schwimmt sehr schnell, stoßweise, nährt
sich von
Fischen, Kerbtierlarven,
Würmern,
Krebsen, kleinen
Säugetieren und ist ungemein gefräßig, geht daher auch leicht
an die
Angel. Im dritten Jahr
ist er fortpflanzungsfähig. Er laicht vom März bis Mai, und das Weibchen
hängt den
Laich, der in
Schnüren abgeht, die zu einem
Netzwerk
[* 6] verbunden sind, an
Steine,
Holz,
[* 7]
Rohr etc. Die Zahl der
Eier
[* 8] beträgt
gegen 300,000, von welchen aber wegen der stellenweise verhältnismäßigen Seltenheit der
Milchner oft
nur ein kleiner Teil befruchtet wird.
Der Barsch läßt sich weit versenden, hält auch im Fischkasten lange aus.
SeinFleisch ist derb und schmackhaft.
Schon die Alten
rühmen seine Vortrefflichkeit. Unter den
NamenBarschknochen,
Bersingsteine wurden ehedem die beiden kleinen
Knochen
[* 9] am Ende
des Hinterkopfes auf beiden Seiten beim Anfang des
Rückgrats arzneilich benutzt. Die
Haut
[* 10] soll einen der
Hausenblase sehr ähnlichen
Leim geben, die
Schuppen werden zu weiblichen
Handarbeiten, künstlichen
Blumen etc. benutzt.
(Perca), Gattung der Süßwasserfische, die unter die Stachelflosser gehört, den Typus einer eigenen, sehr zahlreichen
Familie von Meer- und Süßwasserfischen bildet und sich durch die gleichmäßig feinen Sammetzähne sowie
dadurch, daß die Bauchflossen gerade unter den Brustflossen stehen und zwei gesonderte Rückenflossen vorbanden sind, eine
vordere Stachel- und eine hintere Weichflosse, leicht von den übrigen Fischen dieser Familie in den deutschen Gewässern unterscheidet.
Die vordere Rückenflosse kann niedergelegt werden, wodurch der Barsch etwas tatzenartig Schleichendes
erhält. Der Kiemendeckel ist schuppenlos, am Rande mit zwei bis drei spitzigen Stacheln besetzt, die Kiemenhaut mit sieben
Strahlen versehen, das Maul sehr weit, oben nur vom Zwischenkiefer begrenzt, die Zunge glatt, Kiefer und Gaumen bezahnt. Die bekannteste
Art ist der gemeine oder Flußbarsch(Perca fluviatilisL., s. Tafel: Fische V,
[* 11]
Fig. 4), welcher fast in
allen Flüssen, Seen und Teichen Europas und des nördl. Asiens lebt. Er ist grünlichgelb, am Rücken mit sechs bis sieben
schwärzlichen, undeutlichen Querbinden gezeichnet; After-, Brust- und Bauchflossen sind rot. Er wird meist 20-40 cm lang
und 1-1½ kg schwer.
Da er sehr gefräßig ist, so ist er leicht zu fangen. In Teichen duldet man ihn nicht gern, weil er sehr räuberisch und ein
Zerstörer fremder Brüten ist. Er laicht im Frühjahr, je nach der Witterung, bald zeitiger, bald später, meist im April;
seine Fruchtbarkeit ist außerordentlich groß; sein Fleisch weiß, ziemlich hart, aber sehr schmackhaft.
Der Schwarzbarsch und der Forellenbarsch, zwei sehr ähnliche amerik. Arten, sind neuerdings mit Erfolg als wertvolle Teichfische
in Europa eingeführt worden. Zu einer andern Gattung derselben Familie gehört der wohlschmeckende Nilbarsch(Lates niloticusGm.), der größte Fisch im Nil, oben bräunlich, unten silberfarbig.
Sehr nahe steht dem Flußbarsch der Seebarsch (Labrax lupus Cyx.), mit beschupptem Kiemendeckel und bezahnter Zunge, ein schöner,
schlanker, silberglänzender Fisch, der an den Küsten der Nordsee wie des Mittelmeers
[* 12] häufig ist, gern in die Flußmündungen
hinaufgeht und zu den besten Tafelfischen gehört, sowie der Kaulbarsch, Sander und Sägebarsch (s. die
betreffenden Artikel). Der bis zu 1 Ctr. schwere, wegen seines ausgezeichneten Fleisches geschätzte Wrackfisch (PolyprioncerniumVal.) findet sich beinahe
in allen wärmern Meeren und folgt gern den Schiffstrümmern, um die daran sitzenden Tiere
abzulesen.