Barsch
(Perca), Gattung der Süßwasserfische, die unter die Stachelflosser gehört, den Typus einer eigenen, sehr zahlreichen Familie von Meer- und Süßwasserfischen bildet und sich durch die gleichmäßig feinen Sammetzähne sowie dadurch, daß die Bauchflossen gerade unter den Brustflossen stehen und zwei gesonderte Rückenflossen vorbanden sind, eine vordere Stachel- und eine hintere Weichflosse, leicht von den übrigen Fischen dieser Familie in den deutschen Gewässern unterscheidet.
Die vordere Rückenflosse kann niedergelegt werden, wodurch der Barsch
etwas tatzenartig Schleichendes
erhält. Der Kiemendeckel ist schuppenlos, am Rande mit zwei bis drei spitzigen
Stacheln besetzt, die Kiemenhaut mit sieben
Strahlen versehen, das
Maul sehr weit, oben nur vom Zwischenkiefer begrenzt, die
Zunge glatt,
Kiefer und
Gaumen bezahnt. Die bekannteste
Art ist der gemeine oder
Flußbarsch (Perca fluviatilis
L., s.
Tafel: Fische
[* 2] V,
[* 1]
Fig. 4), welcher fast in
allen
Flüssen, Seen und
Teichen Europas und des nördl.
Asiens lebt. Er ist grünlichgelb, am Rücken mit sechs bis sieben
schwärzlichen, undeutlichen Querbinden gezeichnet;
After-,
Brust- und Bauchflossen sind rot. Er wird meist 20-40 cm lang
und 1-1½ kg schwer.
Da er sehr gefräßig ist, so ist er leicht zu fangen. In
Teichen duldet man ihn nicht gern,
weil er sehr räuberisch und ein
Zerstörer fremder
Brüten ist. Er laicht im
Frühjahr, je nach der Witterung, bald zeitiger, bald später, meist im April;
seine
Fruchtbarkeit ist außerordentlich groß; sein Fleisch weiß, ziemlich hart, aber sehr schmackhaft.
Der
Schwarzbarsch und der Forellenbarsch
, zwei sehr ähnliche amerik.
Arten, sind neuerdings mit Erfolg als wertvolle Teichfische
in Europa
[* 3] eingeführt worden. Zu einer andern Gattung derselben Familie gehört der wohlschmeckende Nilbarsch
(Lates niloticus
Gm.), der größte Fisch im
Nil, oben bräunlich, unten silberfarbig.
Sehr nahe steht dem
Flußbarsch der Seebarsch
(Labrax lupus Cyx.), mit beschupptem Kiemendeckel und bezahnter
Zunge, ein schöner,
schlanker, silberglänzender Fisch, der an den
Küsten der Nordsee wie des Mittelmeers
[* 4] häufig ist, gern in die Flußmündungen
hinaufgeht und zu den besten Tafelfischen gehört, sowie der
Kaulbarsch, Sander und Sägebarsch
(s. die
betreffenden
Artikel). Der bis zu 1 Ctr. schwere, wegen seines ausgezeichneten Fleisches geschätzte Wrackfisch (Polyprion
cernium
Val.) findet sich beinahe
in allen wärmern
Meeren und folgt gern den Schiffstrümmern, um die daran sitzenden
Tiere
abzulesen.