Bars
(spr. borsch), Komitat in Ungarn, [* 2] grenzt im N. an die Komitate Neutra und Turócz, im O. an Sohl und Hont, im S. an Gran [* 3] und Komorn, im W. an Neutra und ist berühmt durch seine erzreichen Bergwerke, von denen die Kremnitzer am ergiebigsten. Namentlich der nördl. Teil des Komitats ist reich an Gold- und Silberbergwerken, deren Ertrag jedoch seit dem 18. Jahrh. bedeutend abgenommen hat; der Süden besteht aus welligem Lande. Hauptflüsse sind: die Gran, die Neutra und die Zsitva.
Der Boden ist im S. fruchtbar, im N. weniger ertragsfähig und liefert Weizen, Roggen, Gerste, [* 4] Hafer, [* 5] Kartoffeln, Mais, Weintrauben, viel Obst, Tabak [* 6] und Holz. [* 7] Im N. treibt man starke Viehzucht. [* 8] Unter den vielen Mineralquellen sind die von Vihnye und Szkleno die wichtigsten. Der Bergbaubetrieb liefert außer Gold [* 9] und Silber noch Kupfer, [* 10] Eisen [* 11] und Blei. [* 12] Auch bestehen Tuch-, Papier-, Glas-, Parkett-, Steingut-, Hut- und Leimfabriken. In Kremnitz befindet sich eine Münzstätte, die Kremnitzer Dukaten sind allbekannt.
Das Komitat hat 2673,45 qkm, (1890) 152910 E., d. i. 57 E. auf 1 qkm, darunter 87016 Slowaken, 47611 Magyaren und 17561 Deutsche. [* 13] Letztere leben hauptsächlich in der Bergstadt Kremnitz und Umgebung und gehören zu den ältesten deutschen Bewohnern in Ungarn; die ersten Ansiedelungen werden bis in das 12. Jahrh, zurückgeführt. Der Konfession nach sind von den Einwohnern 127761 Katholiken, 19950 Protestanten (16920 Reformierte und 3030 Evangelische) und 3 Proz. Israeliten. Das Komitat hat 3 Städte mit geregeltem Magistrat: Kremnitz, Leva und Königsberg, [* 14] das erstere und letztere zugleich königl. Freistadt;
ferner 5 Stuhlbezirke: Maróth, Bars
-Szent-Kereszt, Leva, Oszlány und Berebélv;
4 Groß-Gemeinden, 201 Klein-Gemeinden und 23 größere Pußten.
Komitatssitz ist Maróth.