(spr. barro), Fluß in Irland, nächst dem Shannon der größte des Landes, entspringt in der Queen's County, in
den Slieve-Bloombergen, wird bei Athy, 96 km oberhalb seiner Mündung, schiffbar, verstärkt sich durch die von W. kommenden
Nore und Suir und ergießt sich nach einem Laufe von 191 km in den Hafen von Waterford.
Sein Flußgebiet hat
ein Areal von 9327 qkm (169,4 QM.).
in Furneß, spr. barro), Stadt im nördlichen Lancashire (England), am Meer, der Insel Walney gegenüber, 1861 noch
ein unbedeutendes Dorf, jetzt wichtige Industriestadt, die 1881: 47,100 Einw.
zählte. Die Eisenhütten und Stahlwerke gehören jetzt zu den bedeutendsten in ganz England, und die Jutespinnerei soll die
größte der Welt sein. Wichtig sind ferner die Schiffswerften (die über 4000 Menschen beschäftigen) und die Maschinenbauwerkstätten.
Die Docks haben eine Wasserfläche von 150 Hektar. 3 km von ihnen springt Piel Pier ins Meer vor. Zum Hafen
gehören (1883) 151 Seeschiffe von
71,725 Ton. Gehalt. 1883 liefen 2270 Schiffe von 543154 T. ein, 2315 von 575,350 T. aus. Wert der
Einfuhr (vom Ausland) 532,207, der Ausfuhr 878,540 Pfd. Sterl. Barrow ist Sitz eines
deutschen Konsuls.
(spr. -ro), 1) Isaak; Theolog und Mathematiker, geb. 1630 zu London, studierte in Cambridge
und ging 1655, unter Cromwell royalistischer und arminianischer Grundsätze wegen verdächtigt, über Frankreich und Italien
nach Smyrna und Konstantinopel und kehrte durch Deutschland und Holland zurück. 1661 wurde er Professor der griechischen Sprache
zu Cambridge, 1662 Professor der Philosophie und 1664 der Mathematik. 1669 überließ er letztere Professur
an seinen Schüler Newton, widmete sich dann ausschließlich der Theologie, wurde 1670 Doktor derselben, 1675 Kanzler der Universität
Cambridge und starb zu London, wo er in der Westminsterkirche beigesetzt wurde. Sein Ruhm gründete sich vorzüglich
auf seine mathematischen und optischen Untersuchungen, welche in den »Lectiones
geometricae« (Lond. 1670) und den »Lectiones
opticae« (das. 1669) enthalten sind.
Die ersten betreffen besonders die Eigenschaften der krummen Linien, und seine Methode, mittels des später sogen. Differentialdreiecks
Tangenten an Kurven zu ziehen, war eine der Veranlassungen zur Erfindung der Differentialrechnung. Die letztern gaben
zuerst allgemeine Formeln für die Bestimmung der Brennpunkte dioptrischer Gläser. Außerdem übersetzte Barrow den Euklides ins
Lateinische (Lond. 1675). Seine mathematischen Schriften gab zuletzt Whewell (Lond. 1861) heraus, die theologischen, moralischen
und poetischen Tillotson (1685, 3 Bde., u.
1741) und Napier (das. 1859, 9 Bde.).
2) Sir John, Baronet, bedeutender geograph. Schriftsteller, geb. zu Dragleybeck
in Lancashire, widmete sich von früher Jugend an dem Studium der Erdkunde, Mathematik und Astronomie, lehrte letztere Wissenschaft
von 1786 bis 1791 in der Akademie zu Greenwich und machte als Lord Macartneys Privatsekretär dessen Gesandtschaftsreise nach
China mit. Auf dieser Reise war ein sorgfältiger, durch reiche Vorkenntnisse unterstützter Beobachter
und besuchte auch Kochinchina.
Seine »Travels to China« (Lond. 1804; deutsch, Weim. 1804-1805) übertreffen
die Werke seiner Reisegefährten an Gründlichkeit und Reichtum der Nachrichten, und nicht minder bedeutend ist seine »Voyage
to Cochinchina« (Lond. 1806; deutsch, Weim. 1808). Als später
Lord Macartney Gouverneur des Kaplandes wurde, trat Barrow wieder in sein früheres Verhältnis zu ihm, benutzte
seinen Aufenthalt in Südafrika zu ausgedehnten Wanderungen ins Innere und gab in den »Travels in the interior of Southern
Africa« (Lond. 1801-1803, 2 Bde.;
deutsch, Weim. 1801-1805, 2 Bde.) zuerst
eine genauere Übersicht des Gebiets der dortigen europäischen Kolonien bis an den Oranjefluß. Nach England
zurückgekehrt, wurde er zum Sekretär der Admiralität ernannt (1804), welche Stelle er fast 40 Jahre lang bekleidete. Seine
treffliche Übersicht der wichtigsten Nordpolreisen: »A chronological history of voyages into the arctic regions« (Lond.
1818, 2 Bde.; neue Ausg. 1846) war
der Anlaß, daß von seiten Englands die Nordpolfahrten wieder aufgenommen wurden. Auch gab Barrow die erste
Anregung zur Gründung der »Geographischen Gesellschaft« in London, deren Vizepräsident er wurde. Außer »The life of Macartney«
(Lond. 1807, 2 Bde.) schrieb er noch
eine Reihe von Biographien englischer Seehelden (Howe,
mehr
Drake, Sidney Smith etc.),
woran sich die »Memoirs of naval worthies of Queen Elisabeth's reign« (das. 1845) schlossen. Unter
Peel 1835 zum Baronet erhoben, zog er sich 1845 aus dem Staatsdienst zurück. Er gab noch »An autobiographical memoir« (Lond.
1847) und »Sketches of the Royal Society« (das. 1849) heraus und starb in London. - Sein Sohn
John Barrow, geb. war eine Zeitlang Vorstand des Archivs der Admiralität und hat sich als Tourist und Reiseschriftsteller
bekannt gemacht durch: »Excursions in the North of Europe« (Lond. 1834);
»A visit to Iceland« (das. 1835; deutsch, Stuttg.
1836);
»A tour in Austrian Lombardy etc.« (Lond. 1841);
»Summer tours in Central Europe« (das. 1857).
Später
gab er Cooks »Voyages of discovery« (Edinb. 1860) heraus.
(spr. bärroh), der zweitgrößte Fluß Irlands, in der Provinz Leinster, entspringt in der Queens-Grafschaft,
an der Nordostseite der Slieve-Bloom-Berge, fließt östlich bis zur Grenze der Grafschaft Kildare, wendet sich
dann im rechten Winkel nach Süden und bildet die Grenz^ zwischen mehrern Grafschaften, berührt dabei die Städte Athy, Carlow
und New-Roß und ergießt sich nach 160 km Lauf durch das 14 km lange Ästuarium Waterford-Hafen in den St. Georgskanal. Nebenflüsse
sind der Rore und kurz vor der Mündung der bedeutende Suir, beide von rechts. Der Barrow ist 40 km aufwärts
bis New-Roß für Schiffe bis zu 300 t und für Barken weitere 70 km bis Athy schiffbar, von wo der Große Kanal nach Dublin
führt.
(spr. bärroh), Isaac, engl. Theolog und Mathematiker,
geb. 1630 zu London, studierte zu Cambridge, durchreiste 1655-59 Frankreich und Italien und kehrte über
Konstantinopel nach England zurück. In Cambridge, wo er zuerst Lehrer der griech. Sprache, dann 1663 Professor der Mathematik
wurde, lernte er den jungen Newton kennen und trat diesem 1669 sein Katheder ab. Barrow gab sich nun ganz den theol. Studien hin,
ward 1670 Doktor und bei Karl II. Kaplan, 1675 Vicekanzler von Cambridge und starb zu London. Seine
theol. Schriften gab Tillotson (3 Bde., Lond.
1685, auch 1741; zuletzt, 9 Bde., ebd. 1859) heraus. Durch seine
Erfindung des Differentialdreiecks (s. Differentialrechnung) bahnte er den Weg zur Anwendung der
Differentialrechnung auf die Geometrie. Dieselbe findet sich in seinen «Lectiones
geometricae» (Lond. 1669). Er schrieb ferner «Lectiones
opticae»" (Cambr. 1674), worin er zuerst eine Bestimmung der Brennweiten optischer Linsen angab. Er gab ferner die Werke des
Archimedes sowie einzelne Bücher von Apollonius und Theodosius heraus.
(spr. bärroh), Sir John, engl. Reisender und Geograph, geb. zu Dragley Beck bei
Ulverston in Lancashire, ging 1792 als Privatsekretär des chines. Gesandten Lord Macartney nach China, später nach dem Kapland. 1803 nach
London zurückgekehrt, wurde Barrow 1804 zum Sekretär der Admiralität ernannt, welchen Posten er bis 1845 innehatte Er wurde 1835 Baronet,
zog sich 1845 aus dem Staatsdienst zurück und starb in London. Barrow veröffentlichte «Travels in China» (Lond. 1804;
deutsch von Hüttner, 2 Bde., Weim. 1804 -
5),
«Account of travels into the interior of Southern Africa» (2 Bde., Lond. 1801 -
3; deutsch von Sprengel, 2 Bde., Weim. 1801 -
5),
«A voyage to Cochin-China in the years 1792 and 1793» (Lond. 1806; deutsch von Ehrmann, Weim.
1808),
«Some account of the public life of the Earl of Macartney» (2 Bde.,
Lond. 1807),
«A chronological history of voyages into the Arctic regions» (ebd. 1818,
1846; durch dieses Werk gab er den Anstoß zu den seit Baffin (s. d.) unterbrochenen Fahrten zur Auffindung
der Nordwestpassage),
«An autobiographical memoir» (ebd. 1847) und «Sketches
of the Royal Society» (ebd. 1849); ferner Biographien engl. Seehelden, wie Howes (ebd. 1838),
Ansons (ebd. 1839),
Drakes (ebd. 1843 u.
1861),
woran sich die «Memoirs of naval worthies of Queen Elizabeth's
mehr
reign» (ebd. 1845) schließen. Seit 1830 war er Vicepräsident der Geographischen Gesellschaft.