Barros
(spr. -rus), João de, portug. Geschichtschreiber,
geb. 1496 zu Vizeu, war
Page bei König Emanuel, dann Kammerherr des Kronprinzen D. João. Unter den Zerstreuungen
des
Hofs schrieb er für letztern den Ritterroman «Cronica do emperador Clarimundo»
(Coimbra 1520; Lissab. 1791
u. 1843). Sobald
Johann III. den
Thron
[* 2] bestiegen hatte, machte er Barros
zum
Kapitän der Festung
[* 3]
San
Jörge de
Mina, dann zum Gouverneur der portug.
Niederlassungen in
Guinea und 1533 zum Schatzmeister von
Indien und
Generalagenten dieser
Länder, wo er die größte Redlichkeit bewies. 1539 ward er vom Könige mit der
Provinz
Maranhão
in
Brasilien
[* 4] beschenkt, um dort eine
Niederlassung zu gründen, gab sie aber, nach Einbuße eines großen
Teils seines Vermögens,
zurück. Zurückgezogen starb er in seinem Landhause Alitem in Pombal 1541 wurde ihm der
Auftrag, die Geschichte
Indiens zu schreiben; doch gab er von dem Werke,
«Asia», nur
Dekade 1-3 (3 Bde., Lissab. 1552-63; 3 Bde.,
1736) heraus, die vierte, handschriftlich hinterlassene, J. Barros
Lavanha (Madr. 1615).
Die Fortsetzung bis zur 12.
Dekade lieferte
Diogo do Couto (ebd. 1602
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- 45). Eine Ausgabe des Ganzen in 24 Oktavbänden erschien zu Lissabon
[* 6] 1778 - 88 (abgekürzte deutsche Bearbeitung von Soltau, 5 Bde.,
Braunschw. 1821; eine deutsche Übersetzung begann Feust, Bd. 1, Nürnb.
1844). Außer manchen andern Schriften verfaßte Barros
noch zwei sehr interessante «Panegyricos»
auf Johann III. und dessen Schwester, die gelehrte D. Maria (Lissab. 1533 u. 1791). Die kleinern Werke,
mit Ausschluß der «Panegyricos», erschienen 1785 in Lissabon als «Compilação
de varias obras do insigne Portuguez Joam de, ein Zweiter Band
[* 7] 1869 in Porto.