Barrengold
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Barrensilber, s. Barren.
Barrengold
4 Wörter, 37 Zeichen
Barrengold,
Barrensilber, s. Barren.
im Münzwesen [* 3] und im Handel mit ungeprägtem Gold [* 4] und Silber ein stangenförmiges Stück Gold oder Silber von mehr oder minder feinem Gehalt und von verschiedenem Gewicht. Runde oder vielmehr kegelförmige Stücke nennt man auch »Könige«, dünnere auch wohl »Planchen« (planches, »Platten«). Der Feingehalt der Barren wird durch den Stempel eines Wardeins beglaubigt. Es werden in solchen Barren sehr bedeutende Zahlungen geleistet; auch die Depositen der großen Banken, z. B. der von England, bestehen großenteils aus Barren. In China [* 5] dienen sie allgemein als Geld.
In den Vereinigten Staaten [* 6] von Nordamerika [* 7] werden für Rechnung von Privaten Gold- und Silberbarren aus ganz feinem Metall und aus solchem zu 9/10 Feingehalt geprägt, wobei im Stempel das Gewicht in Unzen und Hundertstelunzen sowie der Feingehalt in Tausendteilen angegeben wird. Von kleinern Goldbarren werden aber nur solche von 1, 2, 3 und 5 Unzen Gewicht und zwar diese nur zu 9/10 Feingehalt geprägt; alle andern Barren wiegen wenigstens 10 Unzen. In Senegambien, südlich vom Senegalfluß, bilden die Barren (ursprünglich Eisen) [* 8] im Wert von 4 Frank die Geldeinheit. Als feste Rechnungseinheit enthält der Barren dort gegenwärtig 4 Parten oder Eisenplatten von bestimmter Schwere und Dimension, [* 9] im gewöhnlichen Wert von 5 Fr. oder 4 Mk.; in barem Geld zahlt man jedoch nur 4⅘ Fr. = 3,84 Mk. dafür. - Als ostindisches Handelsgewicht ist auch s. v. w. Bahar (s. d.).
ein von Fr. L. Jahn erfundenes und auf Grund eines mundartlich noch heute für verschiedene Arten von Doppenbalken oder -Stangen gebräuchlichen Worts benanntes Turngerät. Es besteht in seiner ursprünglichen Form aus zwei wagerechten, gleichlaufenden, auf je zwei Ständern ruhenden Holmen. Da aber die Entfernung der Holme voneinander etwa der Schulterbreite der Übenden entsprechen, also für die verschiedenen Altersstufen verschieden sein muß, und da die Holme ferner in den verschiedensten Höhen über dem Boden von der Hüfthöhe bis über die Reichhöhe, zuweilen auch in ungleicher Höhe oder anstatt wagerecht aufsteigend verwendet werden, so bedient man sich jetzt meist, wo nicht feste Barren für alle Höhen und Weiten zur Verfügung stehen, der auf verschiedene Höhen, zuweilen auch auf verschiedene Weiten stellbaren Barren, deren Ständer meist auf einem tragbaren Fußgestell befestigt sind.
Vgl. zur Konstruktion des Barrens Kluge und Euler, Die Turngeräte (Berl. 1872), und Lion, Werkzeichnungen zu Turngeräten (Hof [* 10] 1883).
Seine gewöhnlichste Verwendung ist etwa in Brusthöhe der Turnenden zu den Übungen des Stützes, Liegestützes oder des mit Stütz gemischten Sprunges. Von seiten der schwedisch-Rothsteinschen sogen. »rationellen Gymnastik« hat der Barren während deren Herrschaft in Preußen [* 11] in den 50er Jahren heftige Anfechtungen erfahren, ist aber ¶
aus dem darüber geführten »Barrenstreit« siegreich hervorgegangen (vgl. den Bericht der Deputation für Medizinalwesen vom an den preußischen Unterrichtsminister in »Deutsche [* 13] Turnzeitung« 1863) und jetzt im Turnen der Schulen und Vereine allgemein eins der am meisten gebrauchten Geräte, während er dem Turnen im deutschen Heer noch bis zum heutigen Tag vorenthalten wird.