Baroccio
(ital., spr. -rótscho), s. Barutsche.
Baroccio
280 Wörter, 1'930 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Baroccio
(ital., spr. -rótscho), s. Barutsche.
Baroccio
(spr. -rótscho), Federigo, ital.
Maler und Radierer, geb. 1528 zu
Urbino, lernte bei Baroccio
Franco in
Venedig,
[* 2] vervollkommte
sich nach
Tizian und ging 1548 nach
Rom,
[* 3] um
Raffaels Werke zu studieren. Bei einem spätern Aufenthalt daselbst
sollen mehrere
Maler ihm ein schleichendes
Gift beigebracht und dadurch seine
Gesundheit, nicht aber seine Thätigkeit und Produktivität
zerstört haben. Er starb
¶
in Urbino 1612. Sein Vorbild war Correggio. Er ist entschiedener Manierist, sowohl in der Farbe als in der Form. Sein Kolorit ist süßlich und verblasen, wenngleich mit größter Feinheit ineinander verschmolzen, und selbst der zarte Duft, den er darüber zu verbreiten wußte, ermangelt der Wahrheit. Seine Formengebung ist weichlich, und die Eigenheiten Correggios erscheinen bei ihm noch übertrieben. Werke von ihm befinden sich in Urbino, Perugia, Loreto, Neapel, [* 5] Ravenna, Florenz, [* 6] München [* 7] u. a. O.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Baroccio
(ital., spr. -rótscho), s. Barutsche. ^[= (Birutsche, wienerisch Pirutsch, vom ital. baroccio), zweiräderiger leichter offener Wagen; ...]
Baroccio
(spr. -rótscho), Federigo, genannt Fiori da Urbino, ital. Maler, geb. 1528 zu Urbino, war Schüler des Battista Franco in Venedig, bildete sich vornehmlich nach Tizian, Raffael und Correggio, lebte seit 1548 einige Zeit in Rom, dann dauernd in seiner Vaterstadt, wo er 1612 starb. In der Süßlichkeit des Kolorits und der Weichlichkeit des Ausdrucks überbietet er noch Correggio. Zu seinen Hauptwerken gehören die Kreuzabnahme im Dome von Perugia, die Madonna als Fürsprecherin der Hilflosen (1579) in den Uffizien zu Florenz, die Kreuzigung im Dome zu Genua, [* 8] die Vision des heil. Franz in der Franziskanerkirche zu Urbino, Mariä Himmelfahrt in der Galerie zu Dresden, [* 9] Heilige Familie (sog. Madonna del Gatto, in der Londoner Nationalgalerie). Die Darstellung: Christus als Gärtner mit Magdalena, befindet sich im Corsini-Palaste zu Rom, in Florenz und in München. Auch malte er vortreffliche Bildnisse.