Barnum
(spr. báhrnömm), Phineas
Taylor, amerik. Spekulant, geb. in
Bethel (Conneticut), begründete seinen
Ruf durch
Ausstellung der angeblichen
Amme G.
Washingtons, einer Negerin, die 161 J. zählen sollte, aber 75-80 J. alt starb,
des sog. Meerweibchens, einer Büffeljagd durch Indianer und des Zwerges
«General
Tom
Thumb » (Stratton),
mit dem er 1844-47 Europa
[* 2] bereiste. Seine berühmteste
Spekulation leistete er als
Impresario der Jenny
Lind Herbst 1850; diese
erhielt in den
Vereinigten Staaten
[* 3] für 93
Konzerte (nach B.s Erzählung) außer
freier
Reise 208675 Doll., während Barnum
für
sich 535486 Doll. einnahm.
Später hielt in seinem Museum eine Kinderschau
(Baby show) ab, bei der das schönste und gesündeste
Kind preisgekrönt wurde, dann eine Hundeschau
u. dgl. Später trat er mit einem großartigen
Cirkus
[* 4] vor die Öffentlichkeit.
Barnum
war auch Mäßigkeitsapostel und hat in Nordamerika
[* 5] und England Vorlesungen über die Temperanzfrage, über
Ackerbau, über die Kunst reich zu werden und über den
Humbug (s. d.) gehalten. Dabei war er freigebig,
bei vielen
Stiftungen mit namhaften Spenden beteiligt; für ein naturhistor. Museum in
Boston
[* 6] schenkte er 100000 Doll. Er wohnte
seit 40 Jahren in
Bridgeport (Connecticut) in seiner orient. Villa Iranistan und starb daselbst Barnum
veröffentlichte
eine «Autobiography» (Neuyork
[* 7] 1855; oft verdeutscht,
z. B. von Kretzschmar, Lpz. 1855),
und «The humbugs of the world» (Neuyork 1865) und " Struggles and triumphs» (Hartford 1869; deutsch als «Kämpfe und Triumphe. Erinnerungen aus 40 Jahren»).