Name einer alten Landschaft in der Mark Brandenburg, zwischen der Oder, der mittlern Spree,
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der Havel und der Ukermark, wurde im 13. Jahrh. von den Askaniern erworben und machte später einen Teil
der Mittelmark aus.
Schon im 15. Jahrh. wurde das Land in den Hohen und Niedern Barnim geteilt, wonach die jetzigen Kreise Ober- und
Niederbarnim des Regierungsbezirks Potsdam, jener mit Freienwalde, dieser mit Berlin als Sitz der Kreisbehörden,
ihren Namen haben.
Name mehrerer Herzöge von Pommern; bemerkenswert:
1) Barnim I., geboren um 1209, Sohn Bogislaws II. von Pommern-Stettin und der Prinzessin Miroslawa von Pommerellen, regierte seit
1220, zunächst unter Vormundschaft seiner Mutter, in dem Teilherzogtum Pommern-Stettin. Der dänischen Lehnsherrschaft durch
Vertrag von 1225 entledigt, bekämpfte er jahrelang die Ansprüche Brandenburgs, welchem Kaiser Friedrich
II. 1231 die Lehnshoheit über Pommern erteilt hatte; 1250 mußte er jedoch die brandenburgische Lehnshoheit anerkennen und
die Ukermark an die Markgrafen abtreten.
Dafür war die Erwerbung des Ländchens Wolgast, das er kurz vorher dem Fürsten von Rügen entriß, ein
geringer Ersatz. Nach dem Tod seines Bruders Wratislaw III. 1274 vereinigte Barnim ganz Pommern unter seiner Herrschaft. Das größte
Verdienst hat er sich durch die Förderung deutschen Wesens, die Gründung von Klöstern, die Verleihung deutschen Rechts an zahlreiche
Städte erworben. Er war dreimal vermählt, seine Nachfolger Bogislaw IV. und Otto I. entsprossen jener
der Ehe mit Margarete, Herzogin von Braunschweig, dieser der mit Mathilde, Markgräfin von Brandenburg. Er starb 13. oder 14. Nov. 1278.
2) Barnim III., Herzog von Pommern-Stettin, geboren um 1303, Sohn des Herzogs Otto I. und der Gräfin Elisabeth von Schwerin, nahm
seit 1320 als Mitregent an allen Kämpfen teil, welche sein Vater gegen das Haus Wittelsbach führte, um
sich der Lehnshoheit Brandenburgs zu entziehen. Sein Sieg am Kremmer Damm über die Brandenburger (1. Aug. 1332) hatte die Aufhebung
jener Lehnshoheit und die Erteilung der Reichsunmittelbarkeit an die Herzogtümer zur Folge, doch wurde Brandenburg die Erbfolge
in Pommern zugesichert.
Seit dem Tod seines Vaters (1344) führte Barnim allein die Regierung. Seiner frühern Politik getreu, schloß er sich Karl IV. an und
unterstützte den falschen Waldemar gegen Brandenburg durch einen Einfall in die Ukermark (1348). Nachdem er sich schon 1350 mit
dem Markgrafen Ludwig ausgesöhnt, erwarb er im Frieden zu Oderberg 1354 die östliche Ukermark. Er war mit
Agnes von Braunschweig vermählt, welche ihm drei Söhne und eine Tochter gebar. Er starb 24. Aug. 1368.
3) Barnim XI., Sohn Herzog Bogislaws X. und der polnischen Prinzessin Anna, geb. 2. Dez. 1501, regierte seit 1523 in Gemeinschaft mit
seinem ältern Bruder, Georg. Durch den Grimnitzer Vertrag 1529 erlangten beide die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit Pommerns,
während sie dem brandenburgischen Kurfürsten von neuem die eventuelle Nachfolge in Pommern verhießen. Nach dem Tod seines
Bruders teilte Barnim mit seinem Neffen Philipp und erhielt das Herzogtum Pommern-Stettin. In Gemeinschaft mit jenem führte
er 1534 die Reformation ein und trat 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei. Am Schmalkaldischen Krieg beteiligte er sich nicht und
wußte durch Annahme des Interim und Zahlung einer Geldbuße die Ungnade des Kaisers abzuwenden. Im Erbvertrag zu Jasenitz. 1569 überließ
er seinem Großneffen Johann Friedrich die Regierung und starb 2. Juni 1573 in Stettin. Seine Gemahlin Anna von
Braunschweig-Lüneburg hatte ihm drei Töchter, aber
keinen Sohn geboren.
alter Name einer Landschaft in der brandenb. Mittelmark des Königreichs Preußen, in Urkunden Terra Barnym genannt,
zerfiel einst in den Olden Barnem oder Alten und den Nyen Barnem oder Neuen Barnim. Der Alte Barnim reichte nördlich
der Finow bis zur Südgrenze der spätern Ukermark und umfaßte die Gegend von Liebenwalde und Zehdenick an der Havel ostwärts
bis Parstein und
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Oderberg a. O. Der Neue Barnim umfaßte das Land nördlich der Spree bis zur Finow zwischen der Havel und Locknitz und bildete mit
dem Teltowe (dem Lande südlich der Spree zwischen Havel, Nuthe und Dahme bis zum Teltowschen Bruche) den Pagus Sprewa oder den
Spreegau. Albrechts II. Söhne, Johann II. und Otto III., brachten beide Länder (Neubarnim und Teltowe) zwischen 1225 und 1232 von
einem gewissen Barwin oder Barnem durch Kauf an sich. Die Kreise des preuß. Reg.-Bez. Potsdam Niederbarnim (s. d.), der westlichere,
von Berlin und der Spree bis 53° nördl. Br. gelegen, und Oberbarnim (s. d.) im NO. und O. vom vorigen,
sind größtenteils aus dem ehemaligen Lande Barnim gebildet.