Barnave
(spr. -nahw), Antoine Pierre Joseph Marie, Mitglied der franz. Nationalversammlung von 1789, geb. zu Grenoble, wurde 1783 Advokat beim dortigen Parlament. 1789 ward er von seiner Provinz, infolge einer Schrift gegen das Feudalwesen, zum Abgeordneten bei der Nationalversammlung ernannt und beteiligte sich als glänzender Redner an allen Beschlüssen gegen die alten Zustände. Er verteidigte Lafayette, als man diesen der Teilnahme an der Flucht des Königs beschuldigte, und wurde hierauf nebst Latour-Maubourg und Pétion abgeschickt, die Rückkehr des Königs zu sichern.
Die wachsende Entartung der Revolution führte Barnave zu den Gemäßigten. Er trat jetzt für den König ein und half die Ernennung eines Komitees durchsetzen, das die konstitutionellen Dekrete im monarchischen Interesse prüfen sollte. Nach der Aufhebung der Nationalversammlung ging er nach Grenoble zurück, wo er zurückgezogen lebte. Nach dem wurde er nebst Lameth und dem Exminister Duport-Dutertre wegen einer mit dem Hofe geführten Korrespondenz in Anklage versetzt, verhaftet, nach Paris vor das Revolutionstribunal geführt und guillotiniert. B.s Leben ist von Salvandy und Jules Janin geschildert worden, von letzterm in einem biogr. Roman. Seine gesammelten Werke gab Bérenger de la Drome (4 Bde., Par. 1843) heraus; sie enthalten u. a. nicht uninteressante Memoirenfragmente.