Titel
Barnaul.
1)
Bezirk im russ.-sibir. Gouvernement
Tomsk, hat 125730 qkm mit 245355 E. und umfaßt links des Ob die
Kulundinsche Steppe, einen
Teil der
Baraba (s. d.), mit 467 Seen, darunter viele Salzseen (jährl.
Gewinn: 1 Mill. Pud Kochsalz, 30000 Pud
Glaubersalz).
Rechts vom Ob breiten sich Ebenen und Hügelland, nach den Grenzen
[* 2] zu
Sandflächen aus, die mit großen Kieferwaldungen bedeckt und unter den
Namen der Sußunschen, Slesjanschen
und Inschen
Wälder bekannt sind. - 2) Bezirksstadt im
Bezirk und Mittelpunkt des
Altaischen Berggebietes (s. d.), links vom
Ob an der Mündung der Barnaulka
, 380 km südsüdöstlich von
Tomsk, in gut angebauter Gegend, ist Sitz eines Oberbergamts
und hat (1889) 17484 E., 5
Kirchen,
Bergschule,
Bibliothek, Museum, meteorolog. Observatorium,
Theater,
[* 3]
Denkmal
Demidows, unbedeutende Privatindustrie. Wichtig dagegen sind die kaiserl. Schmelzhütten in
in die das gesamte
Gold- und
Silbererz aus dem Gouvernement
Tomsk gebracht wird. 1887 wurden aus 421½ Pud
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Golderz 378¾ Pud reines Gold
[* 5] im Werte von 5⅜ Mill. Rubel und aus 180000 Pud Silbererz 120¼ Pud reines Silber gewonnen. - 1738 legte
Demidow ein Dorf, 1739 ein Hüttenwerk an, das, 1744 dem Betriebe übergeben, den Namen Barnaul
erhielt. 1771 ward Barnaul Stadt und
Sitz der Verwaltung des Berg- und Hüttenwesens; 1822 wurde es Bezirksstadt.