Schwestern (frz. Sœurs oder Filles de la charité oder de la miséricorde), Kongregationen von kath. Jungfrauen,
die sich der Krankenpflege widmen. Die älteste und verbreitetste ist von dem heil. Vincenz von Paul unter
der Mitwirkung der Witwe Le
[* 6] Gras, geborene de Marillac, 1633 in Frankreich gegründet und 1668 vom Papste bestätigt (Filles
de la charité, Vincentinerinnen, wegen ihrer grauen Kleidung auch Sœurs grises, Graue Schwestern genannt).
Die Revolution unterbrach ihre Thätigkeit. Napoleon stellte sie 1807 wieder her. Sie hat jetzt Häuser
in vielen europ. Ländern,
auch in den andern Weltteilen. Einen besondern Zweig bilden die von dem Abt Louys von Estival 1652 gestifteten,
auch in Deutschland verbreiteten Schwestern vom heil. Carlo Borromeo (Borromäerinnen). Außerdem giebt es noch einige weniger
verbreitete Kongregationen. Im weitern Sinne heißen Barmherzige Schwestern auch andere Genossenschaften, die sich ausschließlich oder vorzugsweise
mit Krankenpflege beschäftigen, wie die Elisabethinerinnen (nach der heil. Elisabeth, Landgräfin
von Thüringen, benannt), Hospitaliterinnen, Augustinerinnen, Franziskanerinnen, Cellitinnen. Im ganzen giebt es gegen 30000 Barmherzige Schwestern