Barlow
(spr. -loh), Joel, amerik. Dichter und Politiker, geb. zu Redding (Connecticut), studierte Theologie, focht im Unabhängigkeitskriege 1780-83, begeisterte die Truppen als Feldprediger und durch patriotische Lieder. Nach dem Kriege studierte er die Rechte, gab in Hartfort den «American Mercury» heraus und veröffentlichte 1787 die «Vision of Columbus», ein von glühender Freiheitsliebe erfülltes Gedicht. 1788 ging er als Agent einer Landcompagnie nach England, dann nach Paris, [* 3] wo er zu den Girondisten in Beziehung trat. 1791 veröffentlichte er in London [* 4] den 1. Teil der (bald verbotenen) Schrift «Advice to the priviledged orders», 1792 das Gedicht «The conspiracy of kings», veranlaßt durch den Bund gegen Frankreich. 1792 forderte er in einem Schreiben an den franz. Nationalkonvent zur Abschaffung des Königtums auf und trat mit den engl. Reformern in Verbindung.
Nach
Paris zurückgekehrt, erhielt er das franz.
Bürgerrecht, wurde
Kommissar für Organisierung Savoyens und empfahl in einem
begeisterten
Erlaß den Piemontesen die Grundsätze der
Französischen Revolution; auch schrieb er dort
das humoristische
Heldengedicht «Hasty Pudding». 1795-97 war Barlow
Konsul der
Vereinigten Staaten
[* 5] in
Algier, erwarb dann in
Frankreich durch glückliche
Spekulationen ein Vermögen, kehrte 1805 nach
Amerika
[* 6] zurück, ließ sich in
Washington
[* 7] nieder und erweiterte 1807 die «Vision of Columbus». 1811 war
Barlow
Gesandter in
Paris. Er starb zu Zarnawicze bei Krakau
[* 8] auf einer
Reise nach Wilna,
[* 9] wohin ihn Napoleon I. zu einer
Konferenz geladen hatte. Eine Sammlung polit.
Schriften B.s erschien 1796.
Vgl. C. Barlow
Todd, Life and Letters
of J. Barlow
(Neuyork
[* 10] 1886).