Barletta
(das alte Barduli, im
Mittelalter Barolum genannt), Kreishauptstadt in der südital.
Provinz
Bari, am Adriatischen
Meer, unfern der Ofantomündung und an der Küsteneisenbahn, besitzt eine schöne Hauptkirche (aus dem 12.-14. Jahrh.),
mehrere
Paläste, ein großes
Kastell (1537 unter
Karl V. erbaut) und zählt (1881) 31,994 Einw. Auf der
großen
Piazza an der durch einen
Molo mit
Leuchtturm etwas geschützten
Reede steht die im
Meer gefundene berühmte kolossale
Bronzestatue (des
Kaisers
Heraklios?), deren ursprüngliche Teile römische
Arbeit zeigen. Barletta
treibt ansehnlichen
Handel mit
den adriatischen Häfen und den
Ionischen Inseln und führt
Getreide,
[* 2]
Wein,
Branntwein,
Mandeln,
Öl,
Weinstein,
Süßholz,
Wolle
und
Salz
[* 3] aus, welch letzteres in den ausgedehnten, 11 km nordwestlich von in der
Provinz
Foggia gelegenen
Salinen gewonnen
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wird. Im Hafen, an welchem seit einigen Jahren Erweiterungsbauten vorgenommen werden, sind 1883: 607 Schiffe
[* 5] mit 114,814 Ton.
eingelaufen und 584 Schiffe mit 108,637 T. ausgelaufen. Die Wareneinfuhr betrug 20,940, die Ausfuhr 100,078 T. Barletta
besitzt
ein Gymnasium und eine technische Schule. Etwa 7 km westlich von Barletta
fand 216 v. Chr. auf dem sogen. Campo
del sanguine (»Blutfeld«) die Schlacht bei Cannä statt.