Friedr. Wilh., Wirkl. Geheimrat und Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin,
[* 5] geb. in
Misburg bei Hannover, studierte 1849-54 zuerst Mathematik und Naturwissenschaften, dann Rechts- und Staatswissenschaften
in Göttingen
[* 6] und Heidelberg,
[* 7] trat 1854 in den hannov. Justizdienst und wurde 1865 Assessor bei der Klosterkammer und dem Konsistorinm
in Hannover. Nach der preuß. Besitzergreifung wurde er 1869 zum Konsistorialrat und Dirigenten
des Konsistoriums in Stade ernannt und 1873 als Geh.
Regierungsrat und vortragender Rat in das Kultusministerium nach Berlin berufen, wo er 1876 Geh. Oberregierungsrat, 1881 Ministerialdirektor
der geistlichen Abteilung und 1890 Unterstaatssekretär wurde. 1891 erfolgte seine Ernennung zum Wirkl. Geheimrat und Präsidenten
des Evangelischen Oberkirchenrats. Er bearbeitete namentlich die kirchlichen Verfassungsangelegenheiten der neuerworbenen
Provinzen und fungierte auch wiederholt als königl. Kommissar auf den Synoden derselben. 1883 ernannte
ihn die UniversitätMarburg
[* 8] zum Dr. jur. honoris causa. Als Kurator des Klosters Loccum (seit 1878) organisierte er die Erziehungsanstalten
in Hameln
[* 9] und Goslar
[* 10] sowie des Hospiz auf Langeoog. 1891 und 1894 war er königl. Kommissar auf der Generalsynode
in Berlin.